Zug United Männer im Playoffstart
Zug United startete mit einem 8:4-Sieg in die Playoffserie gegen Alligator Malans, blieb am Tag danach im zweiten Spiel jedoch ohne Torerfolg.

Das Playoff-Menü, das Zug und Malans den 400 Zuschauern in der Sporthalle der Kantonsschule zum Auftakt der Viertelfinalserie boten, war sehr reichhaltig: Powerplay-Tore, Penaltytor, Treffer ins leere Gehäuse, Pfostenschüsse, harte Zweikämpfe, hitzige Wortgefechte, mirakulöse Paraden und Torhüterwechsel, Spannung bis zur Schlussminute – und durchaus auch gehobene Unihockeykunst.
Einzig Verlängerung und Penaltyschiessen fehlten als dramatische Höhepunkte dieser Premiere, zu der Zug den besseren Start erwischte. Vor allem die Linie um Andersson, Larsson und Hallén zeigte sich besonders gut aufgelegt.
Doch hatten sie in den Startminuten die Rechnung ohne Keeper Sandro Breu gemacht. Dieser entschärfte gleich mehrere gefährliche Abschlüsse der ersten Zuger Linie.
Die Gäste nutzten die doppelte Überzahl zur Führung
Diese Linie stand auch am Ursprung der ersten hitzigen Diskussionen auf dem Feld. Nach einem Konter der Malanser traf Adrian Furger beim Abwehrversuch den Stock des Gegners und musste auf die Strafbank. Ihm folgte 40 Sekunden später Captain Tim Mock, der sich für einen Einsteiger der Bündner gegen Keeper Petter Nilsson mit einem Crosscheck revanchierte.
Während sich die Zentralschweizer ob der eher kleinlichen Arbitrage enervierten, nutzten die Gäste die doppelte Überzahl zur Führung: Kevin Berry fand Remo Buchli – der Malanser Topskorer traf. Und als die Schiedsrichter in der 18. Minute ein Handspiel von Staub mit einer Strafe sanktionierten, erhöhten die Alligatoren auf 2:0.
Wiederum war der Torschütze Buchli, der zuerst vom eigenen Teamkollegen angeschossen wurde, dann aber blitzschnell auf diesen Abpraller reagierte. Zug schien für einen Moment etwas geschockt – und fand einen Weg ins Spiel: André Andersson gelang nur 37 Sekunden später der vermutlich psychologisch wichtige Anschlusstreffer.
Die stärkste Phase der Zuger
Im Mitteldrittel musste Dan Hartmann nach einer Schwingeinlage gegen Nik Odermatt auf die Strafbank. Und im zweiten Anlauf funktionierte auch das Zuger Powerplay, nachdem es im ersten Drittel nicht gefährlich geworden war bei einer Überzahl des Heimteams. Andersson glich mit seinem zweiten Tor die Partie aus.
Es folgte die wohl stärkste Phase der Zuger, die mit dem etwas glückhaften Führungstreffer belohnt wurde. Malans-Verteidiger Christian Gartmann lenkte einen Distanzschuss Andrea Menons unhaltbar ins eigene Tor ab. Und in der 34. Minute beendete Hallén mit dem 4:2 durch Sandro Breus Beine dessen Arbeitstag. Der 39-jährige, reaktivierte Martin Hitz übernahm den Posten in Malans’ Tor und hielt seinen Kasten vorerst rein.
Im Schlussabschnitt konzentrierten und mobilisierten die Bündner ihre Kräfte. Dan Hartmann traf erst völlig freistehend aus dem hohen Slot und verwandelte dann einen Penalty souverän; Furger hatte nach einem Ballverlust Joel Friolet regelwidrig am Torschuss gehindert.
Just in die beste Phase der Gäste kombinierten sich Silvan Maurer und Mario Stocker mit einem schönen Doppelpass zur erneuten Zuger Führung. Diese gab dem Spiel des Heimteams wieder etwas mehr Stabilität. Und als die Alligatoren in den letzten drei Minuten mit dem Mute der Verzweiflung den Torhüter durch einen sechsten Feldspieler ersetzten, entschieden Adrian Bachmann, Hallén und Andersson mit einer Triplette in das verlassene Gehäuse die Partie.
Ohne Treffer in Maienfeld
Ein komplett anderes Bild präsentierte sich rund 27 Stunden später in Maienfeld nach der zweiten Partie: Die Malanser Spieler und Betreuer rannten auf Martin Hitz im Tor der Alligatoren zu. Der 39-jährige Rückkehrer feierte einen Shutout und sicherte sich damit seinem Team den verdienten Sieg und den Ausgleich in der Serie.
Gefordert war der ehemalige Schweizer Internationale indes erst im drittel Drittel. In den ersten 40 Minuten schirmte die Malanser Abwehr ihren Keeper vorbildlich ab. Überhaupt schien es, dass die Bündner es über Nacht geschafft hatten, in den Playoff-Modus zu wechseln.
Sie waren den Zugern im zweiten Spiel in allen Belangen überlegen, agierten und kreierten und waren auch gedanklich meist einen Schritt schneller. So fiel denn auch der Führungstreffer. Nach einem Schuss von Mauro Hartmann realisierte Remo Buchli die Situation gedankenschnell und überwand Nils Schälin zum 1:0.
Bissige Zweikämpfe
Die Malanser waren auch bissiger in den Zweikämpfen, setzten immer wieder energisch nach und wurde auf diese Weise mit dem 2:0 belohnt. André Andersson wollte sich bereits in die Offensive orientieren, als Joel Friolet den Ball in die Mitte zu Dan Hartmann spielte, der eben nicht mehr von Andersson markiert war.
Der Doppeltorschütze des Vortags in Zug traf unhaltbar zum 2:0. Dass der Schaden nach 40 Minuten nicht grösser war, hatten sie primär ihrem Keeper Schälin und etwas Glück zu verdenken. Damian Rohner und Mike Jäger trafen mit ihren Abschlussversuchen nur die Torumrandung.
Im letzten Spielabschnitt versuchten es die Zuger mit einem hohen Pressing, wurden damit offensiv wohl etwas gefährlicher. Es boten sich aber auch immer wieder Räume für Konter des Heimteams.
Nach einem solchen Konter traf schliesslich Dan Hartmann zum 3:0 und in der Halle kam das Gefühl auf, dass die Zentralschweizer wohl noch lange spielen konnten an diesem Abend – ein Tor würde ihnen nicht gelingen.
Hartmann setzte den Schlusspunkt
Bereits fünf Minuten vor Schluss ersetzten sie den Torhüter durch einen sechsten Feldspieler. Den gefährlichsten Abschluss durch Tim Mock entschärfte Hitz, ansonsten gelang es dem Malanser Abwehrverbund, die Zuger vom Tor fernzuhalten.
Als Mario Stocker schliesslich einen Befreiungsschlag Richtung leeres Gehäuse mit einem hohen Stock stoppte, verwandelte Mauro Hartmann den fälligen Penalty zum 4:0 und setzte damit den Schlusspunkt hinter das zweite Spiel.