Ein Toter, zwei Reanimierte und acht Nadelattacken an Street Parade
Am Tag nach der Techno-Fete zogen Polizei und Rettungsdienst Bilanz. Bei einem Badeunfall kam ein Teilnehmer der Street Parade ums Leben.
Das Wichtigste in Kürze
- An der Street Parade in Zürich starb ein Mann bei einem Badeunfall.
- Acht Personen wurden von Unbekannten mit Nadeln gestochen.
- Schwere Verletzungen blieben aber mehrheitlich aus, so die Bilanz der Rettungsdienste.
Die Einsatzorganisation Schutz und Rettung Zürich hat an der Street Parade in Zürich alle Hände voll zu tun gehabt. Eine Person starb bei einem Badeunfall, zwei Personen mussten reanimiert werden. Acht Personen wurden offenbar von Unbekannten mit Nadeln gestochen.
Beim sogenannten «needle spiking» handelt es sich gemäss Schutz und Rettung Zürich um «mysteriöse Nadelstiche», die Unbekannte ihren Opfern unvermittelt zufügten. In den vergangenen Monaten sei dies auch vermehrt in verschiedenen Ländern geschehen. Die Motive und Hintergründe seien bisher ungeklärt, schreibt die Organisation.
Überschattet wurde die Street Parade von einem Badeunfall, bei dem ein 27-jähriger Mann ums Leben kam. Obwohl ihn die Rettungskräfte sofort zu reanimieren versuchten, starb er noch vor Ort. Bei einem weiteren Badeunfall habe die Person dank eines anderen Besuchers reanimiert und in ein Spital gebracht werden können, schreibt die Organisation.
Ebenfalls reanimiert und in ein Spital gebracht werden musste ein Patient, der unbestimmte Substanzen konsumiert hatte. Insgesamt seien 72 Patientinnen oder Patienten zur weiteren Behandlung oder Kontrolle in ein Spital gebracht worden.
Daneben waren die Sanitätsposten insbesondere damit beschäftigt, Personen nach einem übermässigen Alkohol- oder Drogenkonsum zu betreuen. Von den insgesamt 621 medizinischen Behandlungen hätten über die Hälfte solche Fälle betroffen, schreibt Schutz und Rettung.
101 Personen seien zur Überwachung und Ausnüchterung in die Patientensammelstelle gebracht worden. Entgegen den Erwartungen habe es insgesamt etwas weniger Behandlungen gegeben als bei der letzten Ausgabe vor drei Jahren (654).
Kaum schwere Verletzungen
Schwere Verletzungen seien weitgehend ausgeblieben. Fast 200 Personen mussten wegen Schnittverletzungen behandelt werden. Fast vierzig Personen erlitten Prellungen, Stauchungen oder Knochenbrüche und 29 Personen mussten aufgrund des heissen Wetters wegen Herz- und Kreislaufproblemen oder einem Sonnenstich behandelt werden.
Im Vergleich zur letzten Ausgabe doppelt so hoch (26) war die Anzahl der Insektenstiche. Acht Personen brauchten eine Augenbehandlung wegen Reizstoffen.
Insgesamt seien rund 500 Mitarbeitende aus allen Bereichen von Schutz und Rettung Zürich im Einsatz gewesen. Das sind rund 360 zusätzliche Einsatzkräfte im Vergleich zur täglichen Grundversorgung.