Geschäftsführer Martin Roth verlässt Zürcher Kulturhaus Kosmos
Das Nachbeben im Zürcher Kulturhaus Kosmos geht weiter. Geschäftsführer Martin Roth hat gekündigt und wird das Kulturhaus per Ende Januar 2021 verlassen.
Der Entschluss zu kündigen, sei schon länger in ihm gereift, teilte Roth am Montag mit. Das Kosmos brauche Veränderung, um sich weiterentwickeln können. Diese brauche er selber auch.
Mit dem neuen Verwaltungsrat habe sein Kündigungsentscheid nur insofern zu tun, als dass es «mir geholfen hat, zu merken, dass ein guter, wohlwollender Verwaltungsrat gewählt worden ist».
Roth war seit Beginn des Kosmos Geschäftsführer. Von 2016 bis 2019 sass er auch im Verwaltungsrat. Trotz seiner Kündigung bleibt er aber weiterhin Aktionär.
Ende Juni tauschten die Aktionäre des Zürcher Kulturhauses den gesamten Verwaltungsrat aus. Seither sitzen fünf Frauen in diesem Gremium, von den Gründern ist keiner mehr vertreten.
Ursprung der Auseinandersetzung ist die Entzweiung des Gründer-Duos Bruno Deckert und Filmemacher Samir. Letzterer wurde an der Generalversammlung im Juni 2019 aus dem Verwaltungsrat abgewählt. Es folgte ein eigentlicher Grabenkampf zwischen zwei Aktionärsgruppen.
Die fünf neuen Verwaltungsrätinnen gehören zur keiner dieser Gruppen. Wie Verleger Patrick Frey, Sprecher einer der Aktionärsgruppen, Ende Juni gegenüber der «NZZ» sagte, könne man nun auch wieder auf die Kompetenz von Samir bei der Planung der «Kosmopolitics»-Veranstaltungsreihe zählen.