Grüne Zürich: Flughafen weit von Lärm- und Klimaschutz entfernt
Gemäss Zürcher Flughafenbericht sind die Flugbewegungen wieder auf Vor-Pandemie-Niveau. Für die Grünen ist klar: Die Flugbewegungen müssen reduziert werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Flugbewegungen auf dem Zürcher Flughafen befinden sich wieder auf Vor-Pandemie-Niveau.
- Dies hat zur Folge, dass der Zürcher Fluglärmindex überschritten wurde.
- Die Grünen fordern deshalb eine Reduktion der Flugbewegungen.
Die Grünen des Kantons Zürich sind sich sicher: «Die Flughafen Zürich AG und die Zürcher Volkswirtschaftsdirektion haben betreffend des Lärmproblems ihre Glaubwürdigkeit schon wieder verspielt.»
Der Flughafenbericht mache klar, dass der Richtwert des Zürcher Fluglärmindexes bereits 2023, im zweiten Jahr nach der Pandemie, überschritten werde. Beim Nachtfluglärm sei die Grenze schon 2022 überschritten worden: Zwischen 23 und 23.30 Uhr fanden wieder 2143 Starts und Landungen im Rahmen des sogenannten Verspätungsabbaus statt.
Dem Flughafen und der Volkswirtschaftsdirektion sei die Nachtruhe der Bevölkerung «offensichtlich» nicht mehr als ein Lippenbekenntnis wert, sagen die Grünen.
Bericht stellt Pistenausbau infrage
Die Zunahme der Flugbewegungen führt überdies zu einer höheren Klimabelastung. Die Grünen begrüssen zwar, dass beim Flughafen die CO₂-Emissionen des Bodenbetriebs bis 2040 auf null gesenkt werden sollen. Man verkenne so verkennt aber, dass das eigentliche Problem beim Luftbetrieb liegt.
Selbst der Flughafenbericht bestätige, dass Projekte für synthetische Treibstoffe noch sehr weit von der Serienreife entfernt seien. Ebenso stelle der Bericht die wichtigste Planungsgrundlage für den geplanten Pistenausbau infrage.
So sollen die Flugbewegungen am Flughafen Zürich rund 15 % weniger stark zunehmen als ursprünglich im Sachplan vorgesehen. Der Pistenausbau wurde aufgrund von deutlich höheren Zahlen geplant, argumentieren die Grünen.
Weniger Flüge: bester Lärm- und Klimaschutz
Abschliessend sagen die Grünen, dass der wirksamste Klima- und Lärmschutz nach wie vor die Reduktion der Flugbewegungen bleibe. Rund ein Drittel aller Passagiere würde in Zürich bloss umsteigen und keinen Fuss auf den Boden ausserhalb des Flughafens setzen.
Würde dieser Anteil reduziert, würden gemäss den Grünen täglich bis 165 Flüge eingespart und entsprechend viel Lärm und CO₂-Emissionen vermieden. Würden Passagiere innerhalb von Europa mit dem Zug anstatt Flugzeug reisen, könnten nochmals bis 455 Flüge pro Tag eingespart werden.