Nagra will Tiefenlager – Grüne verlangen volle Transparenz

Grüne Kanton Zürich
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Zürich,

Die Nagra hat ein Rahmenbewilligungsgesuch für ein Tiefenlager für hochradioaktive Abfälle eingereicht. Die Grünen verlangen Transparenz und klare rote Linien.

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Die Nagra hat entschieden, ein geologisches Tiefenlager im Gebiet Nördlich Lägern im Stadeler Haberstal im Kanton Zürich und Aargau zu errichten. (Archivbild) - dpa

Die Nagra hat das Rahmenbewilligungsgesuch für ein Tiefenlager für hochradioaktive Abfälle bei Stadel im Kanton Zürich eingereicht.

Die Grünen verlangen nicht nur eine äusserst kritische Überprüfung durch das Ensi, sondern volle Transparenz und eine klare Definition der roten Linien, die unter Umständen auch zu einem Abbruch der Planung führen.

Wenig erforschtes Terrain

Weltweit ist immer noch kein Tiefenlager für hochradioaktiven Abfall in Betrieb. Die Nagra begibt sich mit der Planung auf ein nach wie vor wenig erforschtes Terrain.

Für die Grünen darum ist klar: Es sind höchste Anforderungen an die jetzt nötigen Abklärungen und Überprüfungen des Rahmenbewilligungsgesuchs zu stellen. Denn es stehen nicht weniger als die Sicherheit der Bevölkerung und der dauernde Schutz der Umwelt im Kanton Zürich auf dem Spiel.

Volle Transparenz

Die Überprüfung des Rahmenbewilligungsgesuchs ist der Kern der Tiefenlagerplanung. Deshalb verlangen die Grünen, dass das Gesuch selbst sowie die Resultate der Überprüfungen und Abklärungen durch das Ensi vollständig öffentlich gemacht werden.

Die Daten müssen in geeigneter Form zur Verfügung gestellt werden, sodass auch unabhängige Experten sie begutachten können.

Rote Linien für Planungsabbruch fehlen

Weiter verlangen Grünen, dass die Prüfung durch das Ensi ergebnisoffen verläuft und dass endlich klare Kriterien auch für einen Abbruch der Planung festgehalten werden. Da es gegenwärtig keine Alternative zum Standort Haberstal bei Stadel gibt, besteht die Gefahr, dass die Planung forciert wird, auch wenn sich gewichtige Probleme abzeichnen sollten.

Deshalb braucht es rote Linien, für den Fall, dass der Standort sich für nicht geeignet erweist oder das Projekt sich technisch nicht machen lässt.

Atomausstieg als Voraussetzung

Die Grünen Kanton Zürich sind überzeugt, dass die Schweiz Verantwortung für den im Inland produzierten Atommüll übernehmen muss. Sollte es dereinst tatsächlich zum Bau eines Tiefenlagers kommen, müssen jedoch zuerst sämtliche Atomkraftwerke in der Schweiz stillgelegt sein.

Diese Bedingung ist unter anderem nötig, damit die Menge des einzulagernden, hochgefährlichen Atommülls klar ist. Parallel zur Tiefenlagerplanung braucht es darum einen verbindlichen Ausstiegsplan aus der Atomenergie.

Nicht zuletzt müssen auch die Interessen der lokalen Bevölkerung besser miteinbezogen werden. Die Bevölkerung muss vor den Emissionen durch Bau und Betrieb der Oberflächenanlagen geschützt werden. Ebenso sind Lösungen für die teilweise schon heute festzustellenden Wertverluste der Liegenschaften zu finden.

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Kommentare

User #5340 (nicht angemeldet)

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