Pflegefachfrau aus Zürich auf jahrelanger Diebestour
Eine 32-jährige Pflegefachfrau soll zahlreiche Patienten bestohlen haben. Zudem soll sie ihre Stellen nur dank gefälschten Zeugnissen erhalten haben.
Die Liste der Delikte ist lang, die Anklageschrift umfasst 60 Seiten: Eine 32-Jährige soll als Pflegefachfrau zahlreiche Patienten bestohlen haben - und ihre Jobs nur dank gefälschter Zeugnisse erhalten haben. Das Bezirksgericht Zürich verhandelt ihren Fall am Mittwoch.
Die Frau ist geständig und hat sich mit der Staatsanwaltschaft auf ein abgekürztes Verfahren geeinigt: Für ihre Taten soll sie drei Jahre ins Gefängnis - seit mehr als einem Jahr befindet sie sich bereits im vorzeitigen Strafvollzug.
Schlüssel geklaut und in Wohnungen eingebrochen
Vorgegangen war die 32-jährige Schweizerin in der Zeit von Oktober 2017 bis April 2020 meist ähnlich: Während ihrer Arbeit klaute sie den Schlüssel von Patienten und drang kurz darauf in deren Wohnungen ein. Dort entwendete sie insbesondere Schmuck, Uhren, Kleider, Reka-Checks und Bargeldbeträge. Dies gemäss Anklageschrift mit dem Ziel, «ein nicht unerhebliches Erwerbseinkommen zu erzielen».
Zugegeben hat die Frau in der Untersuchung im Weiteren auch, dass sie Ausweise gefälscht habe: So hatte sie sich schon 2014 oder früher am Computer ein «Fähigkeitszeugnis als Fachangestellte Gesundheit», ein «Diplom über medizinische Praxis - Leitung» sowie weitere Zeugnisse gebastelt.
Neun Hausdurchsuchungsbefehle erlassen
Gemäss Anklageschrift gelang es ihr damit elfmal, «eine Arbeitsstelle mit einem guten Lohn zu erhalten». Verschiedene Arztpraxen, ein Stadtzürcher Spital und ein Spitexverein am Zürichsee stellten sie im Laufe der Jahre als medizinische Praxisassistentin und als Fachfrau Gesundheit an.
Ihre Diebstähle sind dabei offenbar bereits früh aufgefallen; gemäss Anklageschrift befand sie sich zumindest von Januar 2018 bis Februar 2020 mehrmals tageweise in Haft, insgesamt neun Hausdurchsuchungsbefehle liegen für die Zeit von November 2017 bis Mai 2020 vor.