«Spitzensportler» im Zoo Zürich
Wie der Zoo Zürich mitteilt, macht der neue Bewohner, nach einem Schweizer Zoologen benannt, im Zoo Zürich seinem Namen alle Ehre, der Springtamarin.
Callimico goeldii, auf Deutsch Springtamarin, ist nach dem Schweizer Zoologen Emil August Goeldi benannt.
Die Tiere gehören zu den südamerikanischen Krallenaffen, welche zu den kleinsten Affenarten überhaupt zählen.
Gemeinsam haben sie die namensgebenden Krallen. Die meisten anderen Affen besitzen wie die Menschen flache Nägel.
Weite Sprünge helfen im Regenwald
Springtamarine sind perfekt an das Leben im Unterholz angepasst.
Lange Hinterbeine erlauben ihnen Sprünge von vier Metern und dies bei einer Körperlänge von nur 25 Zentimetern.
Diese Leistung ist vergleichbar mit Athleten, die im Weit- oder Hochsprung knapp 30 Meter springen könnten.
Springtamarine bewegen sich meist auf einer Höhe von vier bis fünf Metern durch den Wald und sind fast nie in den Baumkronen anzutreffen.
Gemeinsame Jungenaufzucht
Springtamarine leben in kleinen Gruppen von zwei bis zwölf Mitgliedern.
Typischerweise pflanzt sich nur eines der Weibchen in der Gruppe fort und bekommt auch nur ein Jungtier.
Dieses wird vorerst ausschliesslich von der Mutter getragen, später tragen das Jungtier aber alle.
Auch das Füttern des Jungtieres übernehmen alle Gruppenmitglieder. Sie bringen ihm die Nahrung, die vor allem aus Früchten, Baumsäften, Pilzen und Insekten besteht.
Geselliges Zusammenleben im Regenwald wie auch im Zoo
In ihrer südamerikanischen Heimat sieht man Springtamarine häufig in Gesellschaft mit anderen Affenarten.
Vor allem mit weiteren Krallenaffenarten scheinen sie gerne unterwegs zu sein. Je nach Jahreszeit verbringen Springtamarine über 80 Prozent der Zeit mit anderen Arten.
Da diese häufig kleinere Reviere bewohnen, geht man davon aus, dass sich die Springtamarine deren besseres Wissen um Fruchtbäume zu Nutze machen, indem sie sich deren Gruppen anschliessen.
Auch bietet die grössere Anzahl Tiere in solch gemischten Gruppen einen grösseren Schutz gegen Fressfeinde. Im Zoo Zürich lebt zurzeit ein Pärchen Springtamarine im Exotarium.
Zoo erhofft sich Nachwuchs
In Zukunft werden sie Bewohner der neuen Pantanal Voliere. Da werden sie, wie in der Wildnis, mit verschiedenen anderen Krallenaffenarten gemeinsam die Bäume bevölkern.
Auf einer Fläche von 11'000 Quadratmeter und einer Höhe von über dreissig Metern stellt die Pantanal Voliere eine hervorragende Heimat für die Springtamarine dar.
In der Zwischenzeit erhofft sich der Zoo Nachwuchs bei den quirligen Affen, damit dereinst eine ganze Gruppe in die neue Pantanal Voliere einziehen kann.
Dann wird man auch die rekordverdächtigen Sprünge der «Spitzensportler» noch besser beobachten können.