Bei «Wetten, dass..?»: Deutsche lästern über Schweizer «Pornobalken»
Acht Männer gegen sieben Tonnen – so verlief die Schweizer Aussenwette bei «Wetten, dass..?». Doch nicht nur der Kraftakt der Stanser sorgte für Gesprächsstoff.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Seilzieh-Club Stans-Oberdorf gewann die Aussenwette bei «Wetten, dass..?».
- Die deutschen Zuschauer wunderten sich über die einheitliche Gesichtsbehaarung der Männer.
Am Samstagabend moderierte Thomas Gottschalk (73) das letzte Mal die Kult-Sendung «Wetten, dass..?».
Dabei hatte auch die Schweiz einen prominenten Auftritt. Gottschalks allerletzte Aussenwette wurde live aus Stans NW übertragen.
Der Seilzieh-Club Stans-Oberdorf wettete, dass sie die mit 40 Personen gefüllte Stanserhorn-Bahn zehn Meter den Hang aufziehen können. Dafür hatten sie zwei Minuten Zeit. Vor 30 Jahren scheiterten acht Nidwaldner Seilzieher bei einer gleichen Aussenwette.
Das Geschehen wurde von Millionen Menschen in der Schweiz, Deutschland und Österreich mitverfolgt.
Dabei sorgte nicht nur der unglaubliche Kraftakt der starken Männer für Gesprächsstoff, sondern auch ausgerechnet ihre Gesichtsbehaarung.
Denn: Ausnahmslos alle Teammitglieder trugen einen auffälligen Schnauz. Gerade bei den deutschen Zuschauern sorgte das für Verwunderung.
«Ist der Oberlippenbart für Schweizer Pflicht?», will ein Zuschauer auf X (ehemals Twitter) wissen. «Die Schweizer haben wohl eine Wette verloren, oder was sollen die Oberlippenbärte?», witzelt ein zweiter.
Ein Dritter wundert sich: «Tragen dort alle Pornobalken?» Und damit ist er nicht allein. «Der ganz rechts, aus welchen 70er Jahre Porno kenne ich den?», lautet ein weiterer Kommentar.
Auch Thomas Gottschalk konnte sich den ein oder anderen Spruch zu den Schweizern nicht verkneifen. Der Moderator, der in Vergangenheit immer wieder gerne seine Sendezeit überzog, meinte: «Da heisst es wieder, der Gottschalk überzieht ... Ich sage immer, wenn eine Schweizer Wette dabei ist, dann dauert es ein bitzeli länger, oder?», äffte er einen Schweizer Akzent nach.
Thomas Gottschalk verabschiedete sich mit klaren Worten
Trotz sensationellem Einsatz gelang es den Schweizern nicht unter die Top-Drei des Abends zu kommen.
Die Zuschauer wählten Julia Reichert (30) aus München (D) zur Wettkönigin. Sie gab an, anhand von Strichcodes alle 216 Wetten der bisherigen Wettkönige erkennen zu können. Dazu wusste sie auch Ort und Datum der entsprechenden Sendung.
Thomas Gottschalk fand zum Abschluss der Sendung klare Worte. Es gäbe zwei Gründe für sein Aus. Er kenne seine Gäste nicht mehr und könne nicht mehr sagen, was er denke. Das TV-Urgestein rechnete so mit der sogenannten Cancel Culture ab.
Bereits in den Jahren zuvor äusserte sich der 73-Jährige kritisch zur jungen Generation. Sie seien «weichgekocht und ängstlich», sagte er in einem Interview mit der «Süddeutschen Zeitung». Man wolle bloss nichts falsch machen, aus Furcht vor den Reaktionen der anderen, so Gottschalk.