«Freddy Nock ist nun auf Hochseil zu Gott hinaufgestiegen»
Rund 500 Trauergäste haben am Montagnachmittag in einem Zirkuszelt in Märstetten TG eingefunden, um vom Hochseil-Artisten Freddy Nock Abschied zu nehmen.
Das Wichtigste in Kürze
- Freddy Nock wurde Anfang Februar tot aufgefunden.
- Seine Familie hat eine öffentliche Trauerfeier organisiert.
- Rund 500 Personen nahmen heute in Märstetten Abschied vom Ausnahme-Künstler.
Am 7. Februar war Freddy Nock im Alter von 59 Jahren tot in seiner Wohnung in Uerkheim AG aufgefunden worden. Die genaue Todesursache ist nicht bekannt. Die Polizei schliesst aber ein Gewaltdelikt aus.
Heute haben rund 500 Gäste in Märstetten TG vom Hochseil-Künstler Abschied genommen. Unter den Gästen befanden sich nebst der Familie auch Artisten und Vertreter von Zirkussen sowie Musiker Pepe Lienhard (77) und Ex-Boxer Stefan Angehrn (59).
«Freddy ist nun auf seinem Hochseil zu Gott hinaufgestiegen», sagte Seelsorger Adrian Bolzern. Die Bühne war geschmückt mit Blumen und Kerzen sowie Bildern des Verstorbenen.
Adrian Bolzern, Seelsorger der Zirkusleute der Schweiz, organisierte die Gedenkfeier zur Würdigung des Lebens von Freddy Nock. Dies unter Mitwirkung seines Vaters Alfred Nock. Der Anlass wurde gestaltet mit Reden und einem Film sowie der Musik von Elvis Presley.
Freddy Nock stellte über 30 Weltrekorde auf
Freddy Nock war noch im Dezember als Künstler beim Circus Roncalli in Osnabrück (D) angestellt.
Nock stammt aus einer Zirkusfamilie. Bereits im Alter von elf Jahren begann er mit dem Hochseillauf. Im Jahr 1998 sicherte er sich mit einem Lauf auf dem Tragseil der St. Moritzer Signalbahn über eine Distanz von 734 Meter seinen ersten Eintrag im berühmten Guinness-Buch der Rekorde.
Insgesamt hat er in seiner Karriere über 30 Weltrekorde gebrochen, heisst es auf seiner Webseite.
2020 war Nock wegen versuchter Tötung an seiner Ehefrau Ximena angeklagt. Das Aargauer Obergericht sprach ihn in einem aufsehenerregenden Prozess frei. Es gebe keine objektiven Beweismittel, hiess es.
Den Familienstreit bezeichnete Nock einst gegenüber Nau.ch als «schwierigster Seillauf in meinem Leben».
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