Freddy Nock

Arbeitete Freddy Nock auf dem Bau? Tochter klärt auf

Lina Schlup
Lina Schlup

Suhrental,

Freddy Nock soll zuletzt auf dem Bau gearbeitet haben, behauptet eine Freundin. Nocks Tochter dementiert das.

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Der Schweizer Extremsportler Freddy Nock mit seiner Tochter. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Hochseilartist Freddy Nock wurde vergangene Woche tot aufgefunden.
  • Der Künstler soll zuletzt auf einer Baustelle gearbeitet haben, so eine Weggefährtin.
  • Nocks Tochter Kimberly dementiert das gegenüber Nau.ch.

Vergangene Woche verlor die Schweiz einen Ausnahmekünstler: Der Hochseilartist Freddy Nock (†59) wurde leblos in seiner Wohnung in Uerkheim AG aufgefunden.

Die genaue Todesursache ist nicht bekannt. Die Polizei schliesst derzeit ein Gewaltdelikt aus.

Am Samstag haben sich erstmals die Kinder des Zirkuskünstlers zu Wort gemeldet. In einem Post auf Nocks Instagram-Account gedenken sie ihrem Vater in einem emotionalen Statement. Nocks Kinder sprechen auch die ungeklärte Todesursache an. «Sein gebrochenes Herz hat es in dieser Welt leider nicht mehr ausgehalten.»

Instagram
Die Kinder von Freddy Nock gedenken auf seinem Instagram-Account ihrem Vater. - Instagram / @freddynock

Und: «Für die Leistungen, die er vollbracht hat, durfte er viele Erfolge feiern. Nur leider waren die letzten Jahre sehr schwer und kräfteraubend für ihn, da er viel Missgunst und Leid ertragen musste.»

Nock hat insgesamt fünf Kinder. Vier Töchter aus erster Ehe, Melanie und Stephanie (34), Kimberly (26) und Antonia (20). Sohn Leo (12) stammt aus der Ehe mit Ximena Nock.

Tochter von Freddy Nock widerspricht

Eine langjährige Weggefährtin von Freddy Nock meldete sich nun zu Wort. Stella Palino sprach mit der «Aargauer Zeitung» über ihre Freundschaft mit Nock.

Es mache sie traurig, dass sie beim letzten Telefongespräch vor drei Monaten die Zeichen nicht richtig erkannt habe, so Palino. Nock rief seine Kollegin demnach in Baden AG an. Palino: «Er tönte verloren, sagte, er wolle nichts mehr wissen von Artistik. Er erzählte mir, er arbeite bei einer Strassenbaufirma, sitze oft auf einer Asphaltwalze.»

Hatte Freddy Nock seine Artisten-Karriere zuletzt also an den Nagel gehängt? Unsinn, sagt seine Tochter Kimberly Nock jetzt zu Nau.ch. «Diese Aussage ist für uns neu. Unser Vater hat immer an neuen Projekten, Auftritten und Rekorden rumgefeilt.»

Die 26-Jährige weiter: «Es ist spannend zu sehen, was Menschen meinen zu wissen und aus dem Nichts ‹ganz gute Freunde› von unserem Vater sind.»

Nock plante berufliche Zukunft

Tatsächlich war Freddy Nock noch im Dezember als Künstler beim Circus Roncalli in Osnabrück (D) angestellt. Nock habe berufliche Pläne gemacht, so der Circus Roncalli zu Nau.ch: «Wir standen mit ihm per WhatsApp im Austausch. Auch Auftritte in der Zukunft waren nicht ausgeschlossen.»

Nock stammt aus einer Zirkusfamilie. Bereits im Alter von elf Jahren begann er mit dem Hochseillauf. Im Jahr 1998 sicherte er sich mit einem Lauf auf dem Tragseil der St. Moritzer Signalbahn über eine Distanz von 734 Meter seinen ersten Eintrag im berühmten Guinness-Buch der Rekorde.

Insgesamt hat er in seiner Karriere über 30 Weltrekorde gebrochen, heisst es auf seiner Webseite.

2020 war Nock wegen versuchter Tötung an seiner Ehefrau Ximena angeklagt. Das Aargauer Obergericht sprach ihn in einem aufsehenerregenden Prozess frei. Es gebe keine objektiven Beweismittel, hiess es.

Den Familienstreit bezeichnete Nock einst gegenüber Nau.ch als «schwierigster Seillauf in meinem Leben».

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