«Jakobs Ross»: Luna Wedler singt sich der Freiheit entgegen
In der Romanverfilmung «Jakobs Ross» spielt Luna Wedler die zwangsverheiratete Magd Elsie. Ihrem Alltag trotzt sie durch Singen – doch das birgt Gefahren.
Das Wichtigste in Kürze
- Luna Wedler spielt in der Romanverfilmung «Jakobs Ross» die Magd Elsie.
- Mittels Singen versucht die weibliche Figur, den Zwängen des Alltags zu trotzen.
- Die Schauspielerin beschreibt Elsies Schwächen als genau so wichtig wie ihre Stärken.
Als Elsie verkörpert die mit dem New Faces Award ausgezeichnete Nachwuchsdarstellerin Luna Wedler (24) eine Magd im 19. Jahrhundert, die gegen ihren Willen den Knecht Jakob ehelichen muss.
Während er vom sozialen Aufstieg und eigenem Ross träumt, befreit Elsie sich durch Singen von den weltlichen Fesseln. Mit ihrer Stimme als Überlebensinstrument scheint sie sich einer besseren Zukunft zu nähern – doch der Weg ist gefährlich. Im Gespräch mit «annabelle» berichtet die Zürcherin über ihre Erfahrungen.
Singen als Intimität: «Ich fühlte mich nackt»
Dabei berichtet sie, dass sie einige der Lieder im Film selbst gesungen habe. Bei anderen wäre jahrelanges Training nötig gewesen – diese wurden von Martina Linn performt. «Singen ist so etwas Intimes, ich fühlte mich richtig nackt dabei. Ich bin keine Sängerin und hatte Respekt davor», sagt die Schauspielerin.
Für die Magd Elsie ist das Singen gleichermassen Sucht und Waffe. «Elsies Gesang zieht die Leute so sehr in Bann, dass es ihnen Angst macht. Ihr Gesang versetzt sie in einen anderen Zustand», erklärt Luna Wedler. Das Gefühl kann die Darstellerin nachvollziehen.
Luna Wedler für zehn Tage im «alten» Leben
Für die Probe verbrachten Jakobs Darsteller Valentin Postlmayr und sie zehn Tage auf einem Bauernhof nahe Toggenburg. Dort verrichteten sie wie früher überlebenswichtige Arbeiten im alten Stil: Morgens um vier aufstehen, Kühe melken, die Wiese mit einer Sense mähen.
«Stärke und Schwäche liegen näher beieinander, als wir denken»
In ihrer Rolle steht Elsie für sich ein und besteht darauf, das gemeinsame Geld untereinander aufzuteilen. Doch neben der Stärke gibt es auch Schwäche und einen Zusammenbruch ihrer Figur in dem, wie «annabelle» schreibt, brutalem Film. Für Luna Wedler ist die Darstellung der Schwäche sehr wichtig:
«Wir müssen aufhören, nur das Starke zu feiern. Es ist stark, wenn man Schwäche zeigen kann. Stärke und Schwäche, wie Glück und Pech, gehören zusammen. Sie liegen, gerade auch in diesem Film, näher beieinander, als wir denken.»