Marco Rima: TV-Chef hat «Verständnis» für sein Studio-Eklat
Ständerats-Kandidat Marco Rima stürmt aus einer Polit-Sendung. Nun nimmt der TV-Chef dazu Stellung.
Das Wichtigste in Kürze
- Marco Rima kandidiert für den Zuger Ständerat.
- Er stürmte aus einer Polit-Sendung auf «Tele 1».
- Der TV-Chef hat «Verständnis» für Rimas Reaktion.
Der umstrittene Komiker Marco Rima (62) kandidiert in Zug für den Ständerat. Er und weitere Kandidierende des Kantons kamen in der TV-Sendung «Kontrovers» von «Tele1» zusammen. Moderiert wird die Sendung von Armin Camenzind.
Die Diskussion war bereits während der Sendung hitzig. Als sich der FDP-Kandidat Matthias Michel zur Klimaerwärmung äusserte, unterbrach ihn Marco Rima. Der Moderator und Politikexperte Armin Camenzind versuchte, die Diskussion in geordneten Bahnen zu halten. Er wies Rima darauf hin, dass dieser zwar der Comedian sei, er aber die Moderation führe.
Als die Kandidaten zum Schluss der Sendung einen Trailer aufnehmen sollten, tickte Rima aus. «Das alles geht mir richtig auf den Senkel. Die Sendung war alles andere als kontrovers», meinte der Komiker und warf dem Moderator fehlende Vorbereitung bei gewissen Themen vor.
Dann riss er sich das Mikrofon vom Körper, nahm Abschied von den anwesenden Personen und stürmte aus dem Studio. Am Schluss war noch ein lauter Knall zu hören.
Chefredaktor hat «Verständnis» für Rimas Reaktion
Gegenüber Nau.ch äussert sich jetzt «Tele 1»-Chefredaktor Matthias Oetterli zum Rima-Eklat. Offenbar hat sich der Komiker mittlerweile beruhigt. «Die Sendung wurde innerhalb der Redaktion nachbesprochen. Unsere Produzentin hat danach noch mit Marco Rima telefoniert.»
Die Sendung «Kontrovers» laufe schon seit Jahren auf «Tele 1». Es sei aber das erste Mal, dass ein Gast unvorhergesehen das Studio verliess.
Moderator Armin Camenzind habe die Reaktion von Rima zwar bedauert, sie aber akzeptiert. Der Chefredaktor: «Die Reaktion war für uns nicht absehbar. Wir haben jedoch Verständnis, wenn in kontroversen Diskussionen die Emotionen überhandnehmen.»
Wie «Argovia Today» berichtet, meinte Rima später auf den Vorfall angesprochen, dass er sich «ins Eck gestellt» gefühlt habe. «Ich wollte meinem Ärger Luft machen. Wenn ich nicht zufrieden bin, dann gehe ich halt einfach.»
Marco Rima will in Ständerat
Der Zuger Komiker Marco Rima sorgte in den vergangenen Jahren für Schlagzeilen. Während der Corona-Pandemie kritisierte er immer wieder die Massnahmen und sorgte so für Aufsehen. Zudem zeigte er sich kürzlich im «Blackface» – mit schwarz angemaltem Gesicht.
Der 62-jährige Zuger kandidiert als unabhängige und parteilose Person für den Ständerat. Er kandidiere nicht «als klassischer Volks- oder Interessenvertreter für den Ständerat». Vielmehr möchte er eine Alternative sein für diejenigen, «die sich von der Politik ausgegrenzt, abgehängt und betrogen fühlen». Das alles erklärte Rima in einem im Juni veröffentlichten Facebook-Video.