Markenexperte hält weitere Werbung mit Zeki für «nicht schlau»
Zeki, das Gesicht einer Autoversicherung, wurde mit Alkohol am Steuer erwischt. Ein Experte warnt: Weitere Werbung mit dem Influencer könnte dem Image schaden.

Das Wichtigste in Kürze
- Zeki Bulgurcu steht als Werbegesicht einer Autoversicherung vor der Kamera.
- Kürzlich wurde der Influencer jedoch wegen Fehlverhalten am Steuer verurteilt.
- Weitere Werbung mit dem Influencer könnte dem Image schaden, warnt ein Experte.
Wie geht es jetzt für Zeki Bulgurcu (35) weiter?
Der Schweizer Influencer sorgte vergangene Woche für überraschende Schlagzeilen. Wie bekannt wurde, geriet der 35-Jährige letzten Sommer während einer Autofahrt in eine Polizeikontrolle.
Nach einem Alkoholtest stellte sich heraus, dass Zeki mit 1,2 Promille am Steuer unterwegs – und somit fahrunfähig gewesen war.
Nun droht dem werdenden Papi eine bedingte Geldstrafe von 40 Tagessätzen à 310 Franken. Sollte sich dieses Fehlverhalten innerhalb der nächsten vier Jahre wiederholen, muss er die Summe bezahlen.

Haken an der Sache: Der Influencer führt seit 2020 eine erfolgreiche Kooperation mit einer Autoversicherung. Seine Werbekampagnen im TV und auf Social Media sind Kult und werden vom Publikum gefeiert.
Experte findet: Werbung mit Zeki sollte pausiert werden
Doch was bedeuten die aktuellen Schlagzeilen für die weitere Zusammenarbeit? Lässt sich dies überhaupt noch vereinbaren? «Nein, das wäre nicht schlau», meint Stefan Vogler, Markenexperte und Dozent HWZ Hochschule für Wirtschaft Zürich, auf Anfrage von Nau.ch.
Denn: «Markenbotschafter müssen das Produkt glaubwürdig repräsentieren. Für Versicherungen gilt das in besonderem Masse.» Vogler rät der Versicherung deshalb, die Werbung abzusetzen oder zumindest zu pausieren, bis Klarheit herrsche.

Laut dem Experten gehe es darum, abzuklären, ob diese Partnerschaft mit einer anderen Botschaft neu aufgesetzt und glaubwürdig weitergeführt werden könne. Oder endgültig beendet werden sollte.
«Alles andere als gut für das Image»
Ob Zekis Werbedeal auf der Kippe steht, ist derzeit unklar. Die Autoversicherung Smile sagte gegenüber Nau.ch vergangene Woche jedoch: «Wir haben den Vorfall zur Kenntnis genommen und nehmen ihn sehr ernst. Wir arbeiten die Situation intern auf und prüfen weitere Schritte.»
Stefan Vogler ordnet die möglichen Konsequenzen wie folgt ein: «Ich könnte mir vorstellen, dass im Vertrag mit dem Markenbotschafter solches Fehlverhalten geregelt war beziehungsweise eine automatische fristlose Kündigung der Partnerschaft zur Folge hatte.»
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Jedoch schliesst er nicht aus, dass die Versicherung eventuell bereit wäre, ihrem Werbegesicht «eine zweite Chance» zu geben.
Zwar sei dies «alles andere als gut für das Image der Versicherung», so der Experte weiter. «Aber neben den Aktivitäten mit Zeki gibt es noch andere Marketingmittel, welche parallel liefen und das Image prägen.» Der Gesamteindruck sei entscheidend.
Influencer Zeki gesteht: «Grosser Fehler»
Laut eigenen Angaben hat Zeki Bulgurcu vor besagter Autofahrt «aus besonderem Anlass» das ein oder andere Gläschen getrunken. Im Rausch der Euphorie habe er sich dann, ohne zu überlegen, ans Steuer gesetzt.

Danach zeigte er sich reuig: «Dafür wurde ich bestraft. Die Strafe fiel zwar sehr mild aus, dennoch ist mir bewusst, dass das ein grosser Fehler war.»
Er habe daraus seine Lehren gezogen und werde darauf achten, künftig bewusster und verantwortungsvoller zu handeln.