«Mini Chuchi, dini Chuchi»: SRF kürt Neonazi in Kochshow
Der Rechtsextreme Beni gewinnt bei der SRF-Kochshow 500 Franken. Er soll dem Sender versichert haben, dass er seine Nazivergangenheit hinter sich gelassen hat.
Das Wichtigste in Kürze
- Beni gewinnt bei «Mini Chuchi, dini Chuchi» 500 Franken.
- Er kann seine Mitkandidaten und Juroren mit seinen Kochkünsten überzeugen.
- Seine Teilnahme hat wegen seiner rechtsextremen Gesinnung für Kritik gesorgt.
Der Aufschrei und das Entsetzen in den sozialen und den herkömmlichen Medien war gross: Bei der «SRF»-Sendung «Mini Chuchi, dini Chuchi» nimmt mit Kandidat Beni ein Neonazi teil.
Der 37-Jährige aus Luzern präsentiert sich als freundlicher Familienvater. Seine Mitgliedschaft bei der rechtsextremen Partei National Orientierter Schweizer und seine Nazi-Vergangenheit werden auch vom Sender unter den Teppich gekehrt. Gegenüber dem «SRF» soll er versichert haben, dass seine Nazi-Vergangenheit ausschliesslich das ist: Vergangenheit.
Recherchen von «watson» lassen das aber bezweifeln: In einer PNOS-Zeitung wird er 2020 als «Parteikoch» bezeichnet. In der Sendung merkt man dann aber nichts von Benis Gesinnung. An den ersten vier Tagen steht er als Testesser und Juror im Fokus, am Freitag durfte er seine Kochkünste zeigen.
Sein Kartoffel-Kroketten und Rindsfilets an Rotwein-Sauce überzeugen die vier anderen Kandidaten. Er bekommt 34 von 40 möglichen Punkten – gleich viele wie Zoë. Deshalb müssen sich die beiden Gewinner den 1000-Franken-Gutschein teilen.
Ein Neonazi, der beim «SRF» auftritt? Man habe von der zweifelhaften Vergangenheit Benis nichts gewusst haben, sagte der Sender gegenüber der «Sonntagszeitung». In seinem Programm toleriere er aber keinerlei Diskriminierung oder Rassismus.