Nemo: Pronomen-Wirrwarr in Sendung - das sagt 3+
ESC-Hoffnung Nemo sprach bei «Sing meinen Song» über Nonbinarität. Ausgerechnet in dieser Sendung wurde Nemo mehrmals misgendert. Jetzt nimmt 3+ Stellung.
Das Wichtigste in Kürze
- Nemo war Mittwoch Star bei «Sing Meinen Song» und sprach offen über das Non-binär-Sein.
- Auffällig: Einige Kollegen verwendeten falsche Pronomen.
- Nun nimmt der Sender 3+ Stellung.
In der letzten Sendung «Sing meinen Song» wurden Nemos (24) Hits, aber auch die Reise zum Non-binär-Sein gefeiert. Für das Schweizer TV-Publikum wurde in der Sendung einiges zu Nemos Identität klargemacht. Weder als Mann noch als Frau fühle sich Nemo – irgendwo dazwischen fühle sich der Star am wohlsten.
Ganz ohne Vorurteile sprach der Cast mit Nemo über das Non-binär-Sein. Nemo betonte auch: «Ich bin da zum Reden.» Ungenierte Fragen, zum Beispiel über die Schattenseiten dieser Erkenntnis, wurden in der Sendung gezeigt.
Eine bunte Spannbreite verschiedener Persönlichkeiten aus der Schweizer Musikszene sind Teil der 3+-Sendung. In der aktuellen Staffel sind neben dem ESC-Talent sechs weitere dabei: Vincent Gross (27), Eliane (33), Dodo (47), Marc Sway (44), Marius Bear (30) und Cachita (24).
Sender nimmt Stellung
So weit, so gut. Nur: Besonders in den ersten Minuten der Sendung wird über Nemo mit dem Pronomen «er» gesprochen. Dabei dreht sich die Sendung eigentlich genau darum, dass keine Pronomen, nur der Name, verwendet werden sollen. Das nennt sich «Misgendering», also wenn Menschen mit den falschen Pronomen angesprochen werden.
Der Sender 3+ nimmt auf Anfrage von Nau.ch zum Fauxpas Stellung. Die Erklärung: «Nemo hat sich erst kurz vor den Dreharbeiten zu ‹Sing meinen Song – Das Schweizer Tauschkonzert› als non-binär geoutet.»
3+ erklärt zudem, dass die anderen Musikschaffenden auf die Identität von Nemo sensibilisiert wurden. Aber: «In der Hektik der TV-Aufzeichnung» wären «unbeabsichtigt» die falschen Pronomen verwendet worden.
Um die Gespräche zwischen den Teilnehmenden nicht zu verfälschen, hat der Sender entschieden, das Misgendering drin zu lassen. Dennoch sei «Förderung einer geschlechtsneutralen Sprache» für 3+ ein grosses Anliegen.