Renzo Blumenthal doppelt nach: «Bio-Hype ist grosse Geldmacherei!»
Renzo Blumenthal ist nicht mehr Biobauer. Der Ex-Mister-Schweiz nennt Bio eine «grosse Geldmacherei».
Das Wichtigste in Kürze
- Renzo Blumenthal war der bekannteste Biobauer der Schweiz.
- Der Bündner hat Bio nun den Rücken gekehrt.
- Er nennt Bio nun einen «Hype» und «Geldmacherei».
Einst war er DAS Aushängeschild der Schweizer Biobauern. Kürzlich verkündete Renzo Blumenthal (47) dann das: Er hat Schluss mit Bio gemacht.
Der vierfache Vater produziert neu nur noch nach IP-Standard. Das erklärte er in einem Beitrag für die «Weltwoche».
Blumenthal betont: «Mit einem Qualitätsverlust hat das nichts zu tun, sondern mit den immer aufwendigeren Auflagen und Richtlinien.» Grund für die Abkehr von Bio sei die Bürokratie.
Nun doppelt der Ex-Mister-Schweiz nach. In einem Interview mit «Kleinreport» lästert der 47-Jährige: «Seien wir ehrlich: Der ganze Bio-Hype ist eine grosse Geldmacherei. Als ich noch unter diesem Label verkaufte, musste ich bei jeder Flasche Renzo-Bier eine Lizenzgebühr entrichten.»
Seit er das Bio-Label nicht mehr benutzt, habe sich für den Bündner rein gar nichts verändert, betont er. «Ich verkaufe gleich gut – und arbeite gleich. Ich bin von der Natur, dem Klima und dem Wetter abhängig. Und die Natur gibt einem klar zu verstehen, wenn etwas nicht mehr stimmt.»
Renzo Blumenthal: «Resonanz war grösstenteils positiv»
Mit seiner Ankündigung hat der einst schönste Mann der Schweiz in ein Wespennest gestochen. Es folgten heftige Diskussionen und Blumenthal wurde von Briefen und Mails überhäuft.
Er betont aber: «Die Resonanz war grösstenteils positiv. Die meisten Leute fanden es gut, dass jemand hin steht und offen darüber spricht. In breiten Kreisen ist gar nicht bekannt, welche Auflagen und welche Bürokratie mit dem Bio-Label verbunden sind.»
Die zwei drei kritischen Stimmen hätten sich darauf bezogen, dass Blumenthal gesagt hatte, dass ihm der Klimawandel zugutekommt. Dank der höheren Temperaturen könne er nun auch in höheren Lagen Mais anbauen. Der Bauer erklärt: «Ich muss mit den Bedingungen leben, die mir die Natur vorgibt. Das heisst nicht, dass ich die Klimaveränderung gut finde.»
Dass Renzo Blumenthal je wieder Bio-Produkte verkauft, darf bezweifelt werden: Um das Zertifikat wiederzuerlangen, müsse er zwei Jahre nach Bio-Standard produzieren. Erst danach dürfe er die Produkte wieder als Bio verkaufen und die höheren Direktzahlungen erhalten. «Der Weg zurück ist schwierig.»
Reno trennte sich von Ladina
Renzo Blumenthal sorgte in den vergangenen Monaten auch mit seinem Privatleben für Wirbel. Anfang Jahr gab der Bündner bekannt, dass er sich von seiner Gattin Ladina Blumenthal trennt.
Seine Frau und die vier Kinder sind kürzlich ausgezogen, meinte Blumenthal zu den «Tamedia»-Zeitungen.
Und: «Ohne meine Tiere hätte ich das nicht durchgestanden», sagt er. Der ehemalige Schönheitskönig sagt ausserdem, dass ihm das Viehschauen in der «schwierigen Zeit» etwas Ablenkung bringt. «Das ist meine Leidenschaft», so Blumenthal.