SRF: «Auf und davon»-Auswanderer begraben Kanada-Traum
SRF begleitete die Familie Almeida 2019 bei ihrem Kanada-Abenteuer. Heute leben die fünf in Frankreich. Was ist passiert?
Das Wichtigste in Kürze
- Familie Almeida aus Turbenthal ZH wanderte 2019 an die kanadische Ost-Küste aus.
- Schnell stiessen sie trotz finanziellem Erfolg an ihre Grenzen.
- Heute haben sie in Frankreich ihr Glück gefunden.
«Einmal auswandern ist schon ein riesiges Projekt, aber gleich zweimal – wie kann man sich das antun?», fragt sich Mona Vetsch (47).
Die Rede ist von der fünfköpfigen Familie Almeida aus Turbenthal ZH, die im 2019 nach Kanada auswandert. Vetsch besucht die Familie aber nicht etwa im hohen Norden, sondern in Saint-Yrieix, im Südwesten Frankreichs.
Was ist passiert? Beatrice und Josed Almeida übernahmen im Frühling 2019 ein Motel an der kanadischen Ost-Küste. SRF begleitete das Paar und ihre drei Kinder in der Sendung «Auf und davon» beim Abenteuer.
Mit viel Elan stürzten sie sich in die Arbeit, kamen aber bald an ihre Grenzen. Die Motel-Gäste forderten sie rund um die Uhr und bei laufendem Betrieb mussten die Gebäude renoviert werden. Zudem erschwerte die Corona-Pandemie ihren Alltag zusätzlich: Ihre Freunde und Familie in der Schweiz bekamen sie lange gar nicht zu Gesicht.
«Wir waren erfolgreich, aber nicht glücklich», blickt Josef Almeida heute auf die Zeit zurück.
SRF: Auswanderer jetzt in Frankreich
Nach drei Jahren entschieden sie sich, das Experiment Kanada abzubrechen. Zurück in die Schweiz zu ziehen kam für die Familie aber nicht in Frage. Sie zogen mit Sack und Pack nach Frankreich. Das 24-Hektaren-Land mit drei Seen, Pferden und einer Mühle konnten sie zum Preis von einer Million ergattern.
Hier haben die Almeidas ihr Glück gefunden: Josef kann seinem Hobby, dem Fischen, frönen und Bäckerin Beatrice hat sich eine Backstube eingerichtet.
Ganz haben sie die Verbindung nach Kanada aber nicht aufgegeben. Zwar haben die Almeidas ihr Haus verkauft, das Motel gehört aber weiterhin ihnen. Josef managt den Betrieb von Frankreich aus im Homeoffice. Etwa 20 Stunden die Woche investiert er darin –viel weniger als in Kanada.
Der Familie ist klar: Ein weiteres Auswanderer-Abenteuer gibt es nicht. «Jetzt stimmt es», sagen sie.