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SRF: Auswanderin Florence macht «Psychoterror» bei Schweden-Ärzten

Lina Schlup
Lina Schlup

Schweden,

Auswanderin Florence Wibring-Stern ist nicht happy mit dem schwedischen Gesundheitssystem. Wieder einmal muss sie lange auf die Diagnose ihres Mannes warten.

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Florence (links) und der Schwede Niklas sind seit vier Jahren verheiratet. - SRF

Das Wichtigste in Kürze

  • Florence Wibring-Stern lebt mit ihrem Ehemann Niklas in Schweden.
  • Die Fribourgerin ist unzufrieden mit dem Gesundheitssystem dort.
  • Nach wochenlangem Warten hat sie die Nase voll.

Gefühls-Achterbahn bei Schweden-Auswanderin Florence Wibring-Stern (51)! Wieder einmal müssen sie und ihr Ehemann Niklas (51) lange auf den Bescheid der Ärzte warten. Zwar ist Niklas weiterhin krebsfrei, doch der bittere Beigeschmack bleibt.

Was ist passiert? Die gebürtige Fribourgerin hat sich ihren Lebenstraum erfüllt und ist nach Schweden zu ihrem Ehemann Niklas ausgewandert. Die aussergewöhnliche Liebesgeschichte der beiden wurde in der SRF-Doku-Serie «Hin und weg» gezeigt.

Bist du zufrieden mit dem Schweizer Gesundheitssystem?

Der Traum vom Auswandern ist für Florence aber zu einem Albtraum geworden. Niklas wurde 2023 bei einer Blinddarm-Operation mit Krebs diagnostiziert. Es stellte sich heraus, dass der Krebs auf die Lymphknoten gestreut hat.

Es folgten sechs Monate aggressiver Chemotherapie und vier Operationen. Heute gilt er als krebsfrei.

Auswanderin gibt Ärzten Schuld an Krankheitsverlauf

Für den Krankheitsverlauf gibt Florence Wibring-Stern dem schwedischen Gesundheitssystem die Schuld.

Denn: Ehemann Niklas bekam erst zwei Monate nach der Biopsie die Nachricht, dass sein Blinddarm voller Krebs ist. Dann einen weiteren Monat später erklärte der Arzt, dass der Krebs gestreut hat.

Bis heute glauben Florence und Niklas: Hätte der Arzt sie früher kontaktiert, hätte sich der Krebs nicht ausbreiten können.

Ende Mai wurde nun erneut eine Untersuchung bei Niklas gemacht. Und erneut müssen die beiden drei Wochen lang auf den Bescheid warten. «Es ist unheimlich belastend. Bei uns beiden liegen die Nerven blank», stört sich die Fribourgerin.

Anders als in der Schweiz kann man den zuständigen Arzt in Schweden nicht direkt kontaktieren, sondern nur über eine Hotline. Dort muss man auf einen Telefonbeantworter sprechen und erhält dann einen Rückruf von einer Krankenschwester.

Drei Wochen lang wird Florence täglich versichert, der Mediziner würde sich bei ihr melden. Doch nichts.

«Unmenschlich, wie wir behandelt werden»

Brisant: Der Arzt, der die beiden so lange warten lässt, ist der gleiche, der im Jahr zuvor schon negativ aufgefallen ist.

«Hat er nicht den falschen Job, wenn ihm die Leute so sch**ssegal sind?», nervt sich Florence. «Eigentlich sollten bei ihm die Alarmglocken läuten, wenn er Niklas Namen sieht, denn er hat schon so viel verbockt. Es ist unmenschlich, wie wir behandelt werden.»

Florence und Niklas haben sich diesen Sommer viel vorgenommen. Aber vor dem ärztlichen Bescheid können sie nichts konkret planen. Ist der Krebs zurück und Niklas muss Chemotherapie machen, fällt alles ins Wasser.

«Psychoterror» hat sich gelohnt

Schlussendlich hat die Auswanderin die Nase voll. Sie ruft alle halbe Stunde auf die Nummer an und hinterlässt eine Nachricht. «Wenn ich keinen Bescheid bekomme, setzte ich mich mit einem Schild vors Spital», droht die Auswanderin.

Und offenbar hat sich der «Psychoterror» gelohnt. Der Arzt hat sich endlich gemeldet und Niklas ist weiterhin krebsfrei. «Eine Riesen-Erleichterung», jubelt Florence gegenüber Nau.ch.

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Florence und Niklas geben ein Update. - SRF / Hin und Weg

Sie überlegt sich, Niklas künftig in der Schweiz behandeln zu lassen und es aus der eigenen Tasche zu zahlen. «Das ganze System hier in Schweden ist marode. In der Schweiz bekommst du das Resultat direkt nach dem CT. Also noch am selben Tag.»

Die beiden sind nun aber erstmals erleichtert und stossen auf den guten Bescheid an. In drei Monaten wird Niklas erneut untersucht, bis dahin können sie Pläne schmieden.

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