Tatort: Déjà-Vu schockt mit Kindesmissbrauch
Schock im «Tatort» von Sonntagabend: Im TV-Krimi wurde ein Bub missbraucht und anschliessend getötet.
Das Wichtigste in Kürze
- Der gestrige «Tatort» aus Dresden schockte mit Kindesmissbrauch.
- Der neunjährige Rico wurde missbraucht, ermordet, anschliessend nackt in eine Tasche gesteckt und in die Elbe geworfen.
- Die Lebensgefährtin des Pädophilen deckt ihn im Film sogar.
«Déjà-vu» aus Dresden war kaum erträglich: Schon zu Beginn des TV-Krimis wird der neunjährige Rico entführt, missbraucht und dann in einer Tasche in den See geworfen. Dem Zuschauer ist schnell klar, wer der Mörder ist. Der gestrige «Tatort» bot keine Tätersuche, sondern eine Vertiefung in die Psychen der Figuren. René Zernitz (gespielt von Benjamin Lillie, 32) ist jung, attraktiv und der Typ freundlicher Nachbar. Mit Spielzeug lockt er kleine Buben in seine Wohnung - und seine Freundin deckt ihn aus Liebe. Sie führt die Polizei sogar auf eine falsche Fährte. Fast unerträglich wird es, als sie ihrem pädophilen Freund eine Buben-Geschichte erzählt, damit er mit ihr schläft.
Falsche Verdächtige, emotionale Ermittler
Der Krimi zeigt die ganze Hässlichkeit der Thematik: Die Eltern verdächtigen voreilig einen befreundeten Schwimmlehrer, der angeblich pädophil sein soll. Es beginnt eine regelrechte Hetzjagd gegen den Unschuldigen, er wird verprügelt, sein Auto angezündet. In der Zwischenzeit kann der wahre Täter ungeniert einen weiteren Buben in seine Wohnung locken. In ihrem Ermittlungswahn verliert Kommissarin Gorniak (gespielt von Karin Hanczewski) alle Rationalität, verdächtig sogar ihren eigenen Freund, ein Pädophiler zu sein.
«Déjà-vu» zeigt wütende Bürger, Medien, die schnelle Ergebnisse provozieren, emotional überforderte Ermittler und die Freundin eines Pädophilen, die in ihrer emotionalen Überforderung zur Mittäterin wird. Ein «Tatort», der schockt. Und das ist gut so.