Verzögerungen: Bei SRF versanden Millionen in neuem TV-Studio
Das neue TV-Studio verzögert sich weiter. Die Technik-Pannen kommen SRF teuer zu stehen.
Das Wichtigste in Kürze
- SRF wollte 2019 sein neues TV-Studio in Betrieb nehmen.
- Doch offenbar ist die neue Technik noch nicht kompatibel.
- Die Verzögerungen sorgen für horrende Kosten.
Dicke Luft im Leutschenbach: Eigentlich sollten seit November 2019 sämtliche SRF-Newssendungen aus dem neuen Studio im neu errichteten News- und Sportcenter gesendet werden. Doch immer wieder kam es zu Verzögerungen – die neue Technik ist noch nicht kompatibel.
Die Verzögerungen stossen bei den Mitarbeitern des öffentlichen Medienhauses sauer auf. Denn: Mit jeder Verzögerung fallen weitere Kosten an – dabei sollte SRF eigentlich sparen.
Wegen rückläufigen Werbeeinnahmen verschwinden 84 Stellen. Gleichzeitig werden 110 Vollzeitstellen geschaffen. Diese würden für die digitale Transformation geschaffen. Mehrere Sendungen wurden bereits gestrichen, weitere folgen.
Technik-Pannen kosten SRF 400'000 Franken monatlich
Laut Recherchen von «CH-Media» sollen wegen des verspäteten Studios monatlich 400'000 Franken durch die Lappen gehen! Rund 30 Techniker sollen demnach damit beschäftigt sein, sämtliche Probleme des Mega-Projekts zu lösen.
Derzeit rechnet SRF damit, das Studio frühstens Mitte 2021 in Betrieb nehmen zu können. Bei einer Verzögerung von rund zwei Jahren entspricht dies Kosten von insgesamt zehn Millionen Franken für die Verzögerungen.
In einem Brief wandten sich 466 Mitarbeiter an die Geschäftsleitung rund um Direktorin Nathalie Wappler (53). Darin forderten sie im Dezember von der Leitung Kostentransparenz.
SRF bestätigt die Summe von 400'000 Franken monatlich gegenüber «CH-Media». Dafür würden allerdings nicht Gebührengelder eingesetzt. Sondern Mittel, die «durch die Rückgabe von Mietobjekten und den Verkauf nicht mehr benötigter Liegenschaften» gewonnen würden, heisst es.
Weitere Sparmassnahmen seinen deshalb nicht nötig. Im Gegenteil: Ist das neue TV-Studio von SRF erst einmal in Betrieb, so sollen die Betriebskosten «langfristig und dauerhaft gesenkt» werden.