Wegen Loredana & Co.: So leiden Hass-Opfer

Der Erfolg ist ihr zu Kopf gestiegen: Skandal-Rapperin Loredana Zefi (25) ruft am Dienstag zu Hass gegen einen Zürcher Apotheker auf. Und das nur, weil sie sich beim Corona-Test zu wenig sanft behandelt fühlt.

Loredana forderte ihre 2,8 Millionen Follower gar auf, die Filiale mit Hass zu bombardieren. Und siehe da: Die Fans sind ihrem Idol hörig. Minuten nach ihrem Post sind die Kommentare schon voller Hass-Posts.

Zwar hat Loredana den Post nach einem Nau.ch-Bericht, in dem die Apotheke anonymisiert wurde, gelöscht. Der Schaden ist aber immens.

«Was sie getan hat, ist fatal», sagt das Opfer am Mittwochmorgen zu Nau.ch.

Laut der SKP (Kriminalprävention Schweiz) sind die Verbreitung von falschen Informationen und das Beschimpfen und Belästigen Bestandteile von Cybermobbing.

Da es sich bei Beschimpfung aber nicht um ein Offizialsdelikt handelt, ermittelt die Polizei erst, wenn das Opfer Anzeige einreicht.

Loredanas Opfer sieht, weil sie den Post schon gelöscht hat, vorerst von einer Anzeige ab.

Trotzdem: Welche fatalen Auswirkungen Cybermobbing haben kann, wissen auch immer mehr Prominente.

Das aktuelle «GNTM»-Model Chanel (20) warnt auf ihrem Instagram-Kanal. «Ich war am Boden, ich konnte nicht mehr. Ich hatte das Gefühl, zu ersticken», beschreibt sie die Qualen, die sie wegen Hass-Kommentaren durchmachen musste.

«Es ist Mobbing, andere öffentlich blosszustellen!» Sie habe sich stets selbst Mut zugesprochen, erklärt sie. «Aber in den letzten Wochen hat es derart Überhand genommen. Da schafft es keiner mehr, stark zu bleiben.»

Auch das Model Tamy Glauser (36) wird regelmässig zum Ziel von Netz-Attacken – dazu gehört auch sexuelle Belästigung. Sie entschied sich kürzlich, die Täter an den Internet-Pranger zu stellen.

«Bachelor»-Gewinnerin Francesca (22) wendet sich nach dem tragischen Tod von Kasia Lenhardt an ihre Fans. Die Ex von Bayern-Star Jérôme Boateng wurde am Mittwoch tot in Berlin aufgefunden. «Ich bin der festen Überzeugung, dass jeder an diesen Punkt getrieben werden kann», steht in Francis Insta-Stories.

«Bitte: Wenn ihr euch das nächste Mal dabei erwischt, einen hasserfüllten Kommentar zu verfassen. Überlegt euch gut, ob ihr die Verantwortung für die Konsequenzen tragen könnt.»

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Sind Sie selbst depressiv oder haben Sie Selbstmordgedanken? Dann kontaktieren Sie bitte umgehend die Dargebotene Hand (www.143.ch).

Unter der kostenlosen Hotline 143 erhalten Sie anonym und rund um die Uhr Hilfe von Beratern, die Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen können. Auch eine Kontaktaufnahme über einen Einzelchat oder anonyme Beratung via E-Mail ist möglich.