Kritik an «Die Höhle der Löwen»
Auch sie gibt es: negative Stimmen zu «Die Höhle der Löwen». Unter anderem sollen die Deals der TV-Sendung auf «VOX» nicht lange anhalten.
Das Wichtigste in Kürze
- «Die Höhle der Löwen» sorgt manches Mal für Kritik.
- Viele Deals platzten bereits nach Show-Ende.
- Die Verbraucherzentrale schaltet sich ein.
- Maschmeyer-Deal 2019 für die «PETA» ethisch inakzeptabel.
- Zuschauerinnen verägert über «Pinky Gloves».
Kritiker monieren vor allem, dass es sich bei der «Höhle der Löwen» um eine nicht entsprechend ausgezeichnete Dauerwerbesendung handelt.
Viele der Produkte tauchen bereits kurz nach der Sendung in den Regalen der Supermärkte oder online auf. Umstritten ist daneben auch, ob es sich bei den in der Sendung verhandelten Deals nicht nur um Show handelt.
So stellte sich heraus, dass viele Deals hinter den Kulissen von «Die Höhle der Löwen» doch noch scheiterten. Oft kamen erst nachträglich falsche Angaben der Gründer ans Licht oder die Parteien konnten sich nicht einigen.
«Die Höhle der Löwen»: Nicht jeder Deal gefiel
Einige Existenzgründer beklagten sich darüber, dass sie leer ausgegangen seien. Dabei dürfte von Anfang an klargewesen sein, dass nicht jeder Kandidat Kapital gewinnen wird. Für viele sei die Sendung auch einfach nur eine Gelegenheit, auf sich aufmerksam zu machen.
So hatten die Gründer von «Reishunger», Sohrab Mohammad und Torben Buttjer, keinen Deal abschliessen können. Dennoch schoss die Zahl der Bestellungen in ihrem Onlineshop stark in die Höhe. Heute generieren die beiden Bremer Millionenumsätze.
2018 rät die Verbraucherzentrale von «DHDL»-Produkten ab
Interessante Kritik prasselte 2018 auf «DHDL» ein. Die Verbraucherzentrale in Nordrhein-Westfalen riet Verbrauchern davon ab, «DHDL»-Produkte zu kaufen. Vor allem die Produkte, in Supermärkten oder Drogerien gelistet waren, da diese zu teuer wären.
Der rutschfeste Hundenapf «Yummynator» kostete nach der Sendung circa 28 Euro. Bei «Aldi Süd» hingegen eine kurze Zeit später nur noch 5,29 Euro.
Auch die Verwendung des Siegels von «Die Höhle der Löwen» schmeckte der «Verbraucherzentrale NRW» nicht. Grund: es war auf Produkten abgedruckt, die in der Show durchgefallen sind.
Als Beispiel nannte die Verbraucherzentrale das Produkt «DasKaugummi». Obwohl in der Sendung eine Abmachung ausgehandelt wurde, platzte kurz nach der Aufzeichnung der Deal. Doch bei Amazon war die Verpackung des zuckerfreien Kaugummis mit dem bekannten «DHDL»-Logo versehen.
Schlechte Bewertung für «DHDL»-Ware
Die Verbraucherzentrale fand im Online-Shop von «Amazon» einige aus der Serie bekannte Artikel wieder. So auch der flüssige Smartphone-Bildschirmschutz «Protect Pax», welches sich schlechte Kritik eingefangen hatte und Kunden verärgerte.
Grund war die mangelnde Verlässlichkeit des Bildschirmschutzes, der nicht mal den Härtetest von «Stern-TV» überstand.
Eine weitere harte Kritik gilt dem offiziellen Shop bei «Ebay» namens «hoehle-der-loewen-shop». Dieser bot sämtliche Produkte weit unter den Preisempfehlungen bei «DHDL» an.
Maschmeyer-Deal 2019 für die «PETA» ethisch inakzeptabel
Carsten Maschmeyer geriet im Jahr 2019 ins Visier der «PETA», nachdem er in der Sendung in den Angelköder «iCapio» investierte. Es hiess, dass diese Köder das Angeln effizienter machen sollten.
Die Meeresbiologin und Fachreferentin für Fische und Meerestiere bei «PETA», Tanja Breining, zerfetzte jedoch das Argument in der Luft: «Angeln bedeutet, Fische in eine Falle zu locken. Sie minuten- bis stundenlang Angst und Atemnot sowie einem oft qualvollen Todeskampf auszusetzen.»
Stinki Gloves statt «Pinky Gloves»
Das Produkt «Pinky Gloves» sorgte im Jahr 2021 für heftige Kritik, sodass die Erfinder den Verkauf einstellten. Bei diesem Produkt ging es um rosafarbene Einweg-Handschuhe, die bei der Entnahme und Entsorgung von Tampons behilflich sein sollten. Zwei Männer, Ritterswürden und Raimkulow, haben diese Handschuhe entwickelt, um den Frauen das Periodenleben zu erleichtern.
Doch besonders die Zuschauerinnen ärgerten sich darüber, dass die Periode von Ritterswürden und Raimkulow als ein Problem dargestellt würde. Die Stigmatisierung der Menstruation als ekelhaft wurde heftig von den Zuschauerinnen kritisiert.
Die beiden Macher reagierten auf diese Kritik in einem Instagram-Post. «Wir hatten zu keinem Zeitpunkt vor, jemanden zu diskreditieren oder einen natürlichen Prozess zu tabuisieren. Gemeinsam mit Ralf haben wir uns dazu entschieden, dass die «Pinky Gloves» vom Markt genommen werden. Wir haben hierfür entsprechend alle notwendigen Massnahmen eingeleitet.»
Die beiden stellten noch Folgendes klar: «Selbstverständlich ist die Menstruation etwas ganz Natürliches, wofür sich überhaupt niemand schämen muss oder sollte. Die Periode ist selbstverständlich weder schmutzig, noch unhygienisch.»
Auch Ralf Dümmel reagierte auf die Kritik der Zuschauerinnen und bat um Verzeihung, ebenfalls in einem Instagram-Posting: «Ich hielt es für einen Problemlöser, der Menstruierenden unterwegs, zum Beispiel auf Festivals, hilfreich sein würde.»
Kritik an Nachhaltigkeit der «Pinky Gloves»
Ebenfalls wurde die mangelnde Nachhaltigkeit des Produkts feurig diskutiert. «Flächendeckend Mülleimer in öffentlichen Toiletten wären eine nachhaltigere Lösung. Aber das ist natürlich nicht so profitabel, wie einzelverpackte Gummihandschuhe, die ein Männerproblem lösen. Wobei Frauen wieder zur Kasse gebeten werden», schrieb eine Zuschauerin.
Eine andere bemängelt: «In einer Welt, die vor Müll langsam überquillt, erfinden Männer einen pinken Einweg-Handschuh, damit Frauen hygienisch ihre Tampons wechseln können. Und kriegen dafür auch noch Applaus.»
Trotz heftiger Kritik in all den Jahren konnte «DHDL» 2,36 Millionen Zuschauer bei der finalen Sendung im Oktober 2021 verzeichnen.