«Kidding» führt mittels Puppen eine tiefsinnige Selbsttherapie durch

Robin Mahler
Robin Mahler

USA,

Ein beliebter Fernsehmoderator kämpft abseits der Kamera mit privaten Problemen. In der Serie «Kidding» beweist Jim Carrey sein schauspielerisches Können.

«Kidding» Jim Carrey
Hinter der fantasievollen Oberfläche brodelt es gewaltig. - IMDb

Das Wichtigste in Kürze

  • Die zweite Staffel von «Kidding» ist hierzulande beim Streaming-Dienst Sky Show verfügbar.
  • Jim Carrey spielt darin einen Moderator, der sein Leben in den Griff kriegen will.
  • Der Schauspieler demonstriert eindrücklich, dass er mehr als nur Grimassen schneiden kann.

Der Fernsehmoderator Jeff Pickles (Jim Carrey) erklärt den Kindern aus beruflichen Gründen die Welt. Seit 30 Jahren unterhält seine Sendung «Mr. Pickle's Puppet Time» nicht nur die Kleinsten, sondern heitert auch ältere Zuschauer auf.

Ausserhalb der heilen Medienwelt sieht es für ihn privat deutlich weniger rosig aus. Nachdem einer seiner Zwillingssöhne bei einem Autounfall ums Leben kommt, geht die Ehe mit Jill (Judy Greer) in die Brüche.

Am Ende der ersten Staffel von «Kidding» hat Jeff den Freund seiner Frau überfahren. Die Fortführung behandelt die drastischen Nachwirkungen des Ereignisses. Sie beinhaltet erneut zehn knapp halbstündige Episoden.

«Kidding»: Ein Komiker macht Ernst

Die Serie behandelt ernste Themen auf eine ergreifende Art und Weise. Das Format mischt komödiantische Elemente mit dramatischen Zwischentönen. Trotz vieler bunten Kulissen und Puppen handelt es sich keineswegs um «Kinderkram». Mit dem Hauptdarsteller Carrey («Ace Ventura») hat die Produktion des amerikanischen Kabelsenders Showtime genau den Richtigen ins Rampenlicht gestellt.

Der kanadisch-amerikanische Komiker spielt glaubhaft, ohne dabei ins Lächerliche abzugleiten. Alleine anhand des Gesichtsausdrucks kann man seine Gefühlslage herauslesen. Das geschieht oftmals in subtiler Form, obschon die patentierte Gymnastik des Gesichts vereinzelt überbordet. Diese mimischen Verrenkungen unterstreichen den inneren Konflikt, stets gute Miene zum bösen Spiel zu machen.

Fazit

«Kidding» ist einfallsreich, dramatisch und bitterböse. Die zweite Staffel vergrössert den humoristischen Aspekt, gleichzeitig wird der Tiefgang nicht vernachlässigt. Im Vergleich zum flotten Auftakt fällt die Weiterführung jedoch aus inhaltlicher Sicht leicht ab. Trotzdem gehört die Serie zu den sehenswerten Empfehlungen des Jahres.

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