Vor Netflix und dem Internet hat Toru Muranishi mit Pornos die japanische Industrie verändert. Die Serie «Der nackte Regisseur» erzählt seinen Werdegang.
Netflix «Der nackte Regisseur»
Dem Regisseur ist nichts zu schwer: Toru Muranishi (Takayuki Yamada) zeigt bei der Arbeit vollen Einsatz. - Netflix

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Netflix-Serie «Der nackte Regisseur» behandelt das Leben von Toru Muranishi.
  • Er hat unzählige explizite Erotikfilme gedreht und die Industrie revolutioniert.
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Der Regisseur Toru Muranishi ist im Westen kaum bekannt. In Japan hat er hingegen für Aufsehen im Bereich der Erwachsenenunterhaltung gesorgt. Die Serie «Der nackte Regisseur» widmet sich seiner Geschichte in fiktionalisierter Form.

Vor dem Durchbruch fängt jedoch alles klein an. Japan steckt in den Achtziger-Jahren im wirtschaftlichen Aufwind.

Vom Verkäufer zum Porno-Regisseur

Davon merkt Muranishi (Takayuki Yamada) zunächst wenig. Mit dem Verkauf von Englisch-Lexika ernährt er seine Familie eher schlecht als recht. Das scheint sich zu ändern, als ihm Toshi (Shinnosuke Mitsushima) über den Weg läuft.

Netflix «Der nackte Regisseur»
Szenenbild aus «Der nackte Regisseur» bei Netflix: Toshi (Shinnosuke Mitsushima) hilft aus. - IMDb

In einem Laden stossen die beiden auf zensierte Erotik-Magazine, welche weggehen wie warmes Brot. Fortan verkauft das Duo unzensierte Hefte, was allerdings illegal ist. Bald klopft die Polizei an.

Muranishi entkommt und setzt sich eine Weile ab. Nach seiner Rückkehr steigt er als Regisseur ins pornografische Geschäft ein. Seine ungewöhnlichen Methoden krempeln die Erotik-Landschaft um. Allerdings haben der argwöhnische Staat und die Konkurrenz ein Wörtchen mitzureden.

Netflix zeichnet das Leben eines Provokateurs nach

Mit schmuddeligen Streifen hat Muranishi die japanische Video-Industrie verändert. Netflix wandelt mit «Der nackte Regisseur» sein Leben als Serie um. Dabei setzen die Macher sowohl auf Fakt als auch Fiktion.

Die Sendung wäre aufgrund der gezeigten Nacktheit während mancher Szenen im Herkunftsland gar nicht erst machbar gewesen. So sei das Projekt bei Netflix in geeigneten Händen. Dies hat Masaharu Take im Gespräch mit der Tageszeitung «The Japan Times» offenbart. Er hat drei von acht Episoden inszeniert.

Laut Take habe Muranishi zudem seine Zustimmung fürs Projekt ausgesprochen und auch inhaltliche Freiheiten erlaubt. Netflix hat bereits grünes Licht für eine zweite Staffel gegeben.

Fazit

«Der nackte Regisseur» kommt manchmal wie eine asiatische Mischung aus «Wolf of Wall Street» und «Boogie Nights» in TV-Optik daher. Nicht nur visuell landen verschiedene Inspirationen im Mixer. Inhaltlich wird zwischen dramatischen, komödiantischen und sexuellen Elementen abgewechselt.

Die Serie nimmt es mit der Wahrheit nicht immer genau. Trotzdem muss man nicht zwingend über die Hintergründe informiert sein. Dabei hilft es aber, wenn einem der überdrehte japanische Humor nicht fremd ist.

Die erste Staffel von «Der nackte Regisseur» umfasst acht Episoden.
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