Netflix wirft in der zweiten Staffel von Dark weitere Fragen auf
Familien-Dramen, Thrash Metal und Zeitreisen. Diese Elemente verbindet Netflix in der deutschen Mystery-Serie «Dark». Die zweite Staffel drückt auf die Tube.
Das Wichtigste in Kürze
- Netflix hat mit der deutschen Serie «Dark» einen internationalen Erfolg gelandet.
- Es geht darin um Zeitreisen und der Frage nach der eigenen Freiheit.
- In der zweiten Staffel werden die Handlungsstränge erweitert.
Was hat die deutsche Thrash Metal-Gruppe Kreator mit Zeitreisen zu tun? Mehr, als es den Anschein macht. Doch zuerst muss man zum Anfang zurück.
In der Kleinstadt Winden verschwinden im Jahr 1986 zwei Kinder. Kurz darauf wird auch noch ein drittes vermisst.
Diese Ereignisse prägen vier Familien besonders. Mittendrin ist Jonas (Louis Hofmann), der mit dem Suizid seines Vaters zu kämpfen hat.
In einer Höhle entdeckt er einen Durchgang für Zeitreisen. Fortan versucht Jonas, das drohende Schicksal zu ändern.
In der zweiten Staffel spielen die Ereignisse im Jahre 1954, 2020 und 2053. «Alles ist miteinander verbunden.»: So lautet ein Leitsatz aus der Serie.
Ist der Anfang das Ende, oder doch umgekehrt? Solche Fragen werden in «Dark» aufgeworfen. Antworten gibt es nur bedingt. Das ist ganz im Sinne der Serien-Schöpfer.
Netflix verhindert das Problem der Überlänge
Die Drehbuchautorin Jantje Friese dachte sich zusammen mit dem Regisseur Boran bo Odar für «Dark» ein trübes Szenario aus. Netflix nahm 2017 die erste Eigenproduktion aus Deutschland ins Programm.
Dadurch, dass das Unternehmen ihre Eigenproduktionen in bis zu 190 Ländern zur Verfügung stellt, erhöht sich die potenzielle Zuschauerschaft enorm.
Die Rechnung geht auf. Mittlerweile hat Netflix bekannt gegeben, dass «Dark» als Trilogie angelegt sei. Dieses Vorgehen ist konsequent.
Viele Serien leiden am Problem der Überlänge. Ob «Dark» einen zufriedenstellenden Abschluss hinlegen kann, müssen die Macher noch beweisen.
Die Produktion der finalen Staffel hat kürzlich begonnen. Ein genaues Erscheinungsdatum gibt es aktuell auf Netflix nicht, einige Stimmen weisen auf 2020 hin.
Gemisch verschiedenster Einflüsse
Statt zehn Folgen enthält die zweite Staffel deren acht. Dadurch schreitet die Erzählung nun schneller voran. Inspirationen wie «Zurück in die Zukunft» oder «Donnie Darko» schauen ab und zu um die Ecke.
Das Gemisch aus verschiedensten Einflüssen unterhält erstaunlich gut, wenn man die zahlreichen Paradoxen und Lücken bezüglich der Geschichte ausblenden kann. Der Wechsel von verschiedenen Jahren und Figuren wird nochmals erweitert. Ein Weg, den viele Fortsetzungen gehen.
Fazit
«Dark» bleibt sich trotz aufgestocktem Mystery-Anteil in der zweiten Ausgabe weitestgehend treu. Infernalisch dröhnt die monoton-traurige Musik von Ben Frost, welche das schummrige Treiben im fiktionalen Winden begleitet.
Verschiedene Zeitebenen schütteln zahlreiche Charaktere und deren Beziehungen untereinander durch. Das Tempo fällt rasanter aus. Humor wird spärlich eingesetzt, manchmal wirkt die Serie aufgrund ihrer Ernsthaftigkeit versteift.
Inhaltlich rührt die Serie mit grosser Kelle eine Geschichte rund um Bestimmung, Familie sowie Zeitreisen an. Diese wird zwar nicht immer einwandfrei erzählt, dennoch bleibt man dank einiger ausgefallenen Ideen und Details am Ball.