Zürcher «Tatort»: Fans finden ihn trotz SRF-Traumquote zum Gähnen
Zickige Komikerinnen und keine Spannung ... Der erste Zürcher «Tatort» löst bei den Zuschauern trotz vieler Toten Langeweile aus.
Das Wichtigste in Kürze
- Gestern Abend feierte der Zürcher «Tatort» Premiere.
- Trotz Spannungspotenzial stösst der Krimi in Netz auf viel Kritik.
- Das SRF jubelt allerdings über gute Quoten.
Vorsicht, nichts für schwache Nerven – der Zürcher «Tatort» startete wenig zimperlich.
Eine verbrannte Leiche, ein ausgegrabener Schädel und ein Selbstmord in den letzten Minuten ... Was nach Hochspannung klingt, löste bei den TV-Zuschauern allerdings eher Langeweile aus.
Ein Blick auf Social Media zeigt: Gerade die deutschen Krimi-Fans fänden den ersten Fall des Kommissarinnen-Duos Tessa Ott und Isabelle Grandjean zum Gähnen.
«Story hätte Potenzial gehabt»
«Zürich kann nicht ‹Tatort›! Punkt! Null Spannung, total platter Konflikt zwischen den Ermittlerinnen», wettert ein User. «Dabei hätte die Story sicher Potenzial gehabt, unverständlich, wie man sie so vergurken konnte.»
Und auch ein anderer Twitter-Nutzer gibt dem Debüt die – in Deutschland schlechte – Note fünf. Nebst der fehlenden Spannung nervt er sich auch über die «unsympathischen Kommissarinnen» und die hochdeutsche Synchronisierung.
Der Zürcher Journalist und Nau.ch-Kolumnist Reda El Arbi brachte es auf den Punkt: «Ein Krimi für Ü50-Medienfuzzis aus Tsüri.»
Und weiter: «Nur wir haben all die kleinen Anspielungen auf lebende Personen mitbekommen. Wie jemand aus Hamburg den ‹Tatort› verstehen kann, ist mir schleierhaft.»
Mood #Tatort pic.twitter.com/5Yk4eQE0mf
— Lukasii_1904 (@Lukasii1904) October 18, 2020
Doch auch positive Kritiken lassen sich im Netz finden. «Neues Team mit viel Potenzial», schreibt ein Twitter-Nutzer.
«Ich freu mich auf den nächsten Fall», jubelt ein anderer.
«Liebe Deutsche – keine Angst, die Qualität des ‹Tatort› aus der Schweiz steigt noch. Haben die Woche bewiesen, dass wir exponentielles Wachstum können!
Bleibt zu hoffen, dass das Kommissarinnen-Duo dann auch den Rest der Kritiker überzeugen kann.
«Tatort» sorgte für gute SRF-Quoten
Trotz vernichtender Kritik freut sich das SRF über gute Einschaltquoten: 694'000 Zuschauer haben «Züri brännt» gesehen. Dies entspricht einem Marktanteil von 36.7%.
«Die Einschaltquoten für den neuen Tatort sind hervorragend! Was uns besonders freut, (...) ist, dass das neue Team und die neue Stadt (...) vor allem beim jüngeren Zielpublikum sehr gut angekommen ist», so Urs Fitze, Leiter Fiktion SRF.