RTL lässt es wieder krachen - die neue Staffel von «Cobra 11» steht an. Hauptdarsteller Erdogan Atalay liebt den Geruch von Benzin. Daniel Roesner dagegen steigt aus - und privat um auf Pflanzenöl.
alarm für cobra 11 ? die autobahnpolizei
«Alarm für Cobra 11»: Erdogan Atalay (l) und Daniel Roesner bei Dreharbeiten in Budapest. Foto: Jens Kalaene - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Waghalsige Überholmanöver, umherwirbelnde Autowracks, krachende Explosionen - seit 1996 gehört die Autobahnserie «Alarm für Cobra 11» zum RTL-Programm.
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Am Donnerstag (12. September) startet schon die 35. Staffel. Im Zeitalter von Diesel-Affäre, Fahrverboten und Absatzflaute der Autokonzerne muss allerdings die Frage erlaubt sein: Ist die Serie noch zeitgemäss?

Daniel Roesner (35), der bisherige zweite Hauptdarsteller neben Erdogan Atalay, steigt jedenfalls aus. «So schön es auch war», sagt er der Deutschen Presse-Agentur. «Eine Serie in jungen Jahren zu lange zu machen, birgt immer ein gewisses Risiko. Jetzt habe ich vier Jahre lang dieselbe Figur gespielt. Es ist Zeit für Veränderung. Ich will frisch bleiben und nicht in einen Alltagstrott verfallen.»

Wie Kommissar Paul Renner, den Roesner in der Serie verkörpert, nach vier Dienstjahren ausscheidet, ist noch geheim: «Ich habe da die Ansage, bloss nichts zu verraten. Ich kann aber sagen, es wird ein sehr passendes Ende für meine Figur. Ich habe ein Thema für meinen Ausstieg gewählt, das viele Menschen persönlich betrifft.»

Roesner ist gerade auf Menorca, wo er nach Haien taucht. «Nachhaltigkeit und Naturschutz sind wesentliche Bestandteile meines Lebens», erzählt er am Telefon. «Schnelle und explodierende Autos passen da natürlich nicht.» Dennoch habe er sich mit der Serie einen Jugendtraum erfüllen können und sei dank des Erfolgs jetzt in der Lage, seine Bekanntheit für gute Zwecke einzusetzen.

«Ich reduziere seit vielen Jahren mein Konsumverhalten auf das absolute Minimum», erzählt Roesner. «Zum Beispiel kaufe ich seltenst neue Kleidung und versuche, so wenig wie möglich zu fliegen, was mir sehr schwerfällt als Surfer und Kiter.» Zwar habe er noch ein Privatfahrzeug, doch das werde er demnächst auf Pflanzenöl umrüsten, «dann verbrauche ich so gut wie keinen Sprit mehr».

Dazu esse er ausschliesslich regional und verzichte zu 90 Prozent auf Einwegplastik. «Ich stelle sehr viel selber her, zum Beispiel Verpackungsmaterial aus altem Stoff, eigene Deos, und dazu repariere ich noch meine eigene Hosen. Die Dinge, die die Generation meiner Grossmutter noch ganz selbstverständlich getan hat.»

Erdogan Atalay (52) - in der Rolle des Semir Gerkhan seit vielen Jahren das Gesicht der Serie - ist ein anderer Typ. «Cobra ist ein grosser Bestandteil meines Lebens geworden», erzählt er. Einen Abschied von der Serie kann er sich nicht vorstellen. Zumal es nicht nur um ihn selbst geht: «Wenn ich sagen würde, dass ich nicht mehr weitermachen will, würde ich in ganz viele lange Gesichter blicken, die sagen würden: "Dankeschön, dass du uns unsere Arbeit nimmst!"»

Was die Umweltverträglichkeit von «Cobra 11» betrifft, betont Atalay: «Unsere Autos dürfen noch nicht mal Öltropfen verlieren.» Für ihn selbst gilt: «Ich mag den Geruch von Benzin, ich bin damit aufgewachsen.» Ausschliessen will er aber nichts: «Vielleicht steige ich irgendwann auch auf Elektroauto um, aber dann würde ich vorher die Geräusche von meinen anderen Fahrzeugen aufnehmen und da eine CD einlegen.» Lautlos passt nun wirklich nicht zu «Cobra».

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