Alec Baldwin könnte nach Tötung glimpflich davonkommen
Alec Baldwin war im Oktober 2021 in einen tödlichen Unfall verwickelt. Wie jetzt bekannt wird, könnte er mit einer Haftstrafe von nur 18 Monaten davonkommen.
Das Wichtigste in Kürze
- Schauspieler Alec Baldwinn hat im Oktober 2021 unbeabsichtigt eine Kamerafrau getötet.
- Am Filmset hatte er eine Waffe auf eine Kamerafrau gerichtet und den Abzug betätigt.
- Weil das entsprechende Gesetz erst später in Kraft trat, dürfte er glimpflich davonkommen.
Bei einer Verurteilung wegen der fahrlässigen Tötung von «Rust»-Kamerafrau Halyna Hutchins könnte Alec Baldwin deutlich glimpflicher davonkommen, als zunächst angenommen. Bislang ging man davon aus, dass Baldwin aufgrund der Tötung bei einer Verurteilung bis zu fünf Jahre Gefängnis drohen könnten. Dieses Strafmass strebe laut übereinstimmenden Medienberichten derzeit auch noch die zuständige Staatsanwaltschaft an.
Doch der US-Seite «Variety» zufolge handele es sich bei dieser Forderung um einen «grundlegenden juristischen Fehler». Dabei zitiert das Branchenmagazin das Anwaltsteam des Filmstars.
Der Hintergrund zu dieser Annahme: Baldwin wurde aufgrund des Unfalls vom Oktober 2021, bei der Kamerafrau Halyna Hutchins (1979-2021) tödlich verletzt worden war, am 31. Januar 2023 offiziell und in zwei Fällen angeklagt.
Die erste Anklage lautet fahrlässige Tötung, worauf US-Medienberichten zufolge eine Höchststrafe von 18 Monaten Gefängnis steht. Bei der zweiten Anklage geht es ebenfalls um fahrlässige Tötung, allerdings in Verbindung mit Schusswaffengebrauch. Dieses Delikt könnte mit bis zu fünf Jahren Gefängnis geahndet werden.
Gesetz gilt nicht rückwirkend?
Doch diese zweite Anklage sei nicht rechtens, argumentiert die Seite des Schauspielers nun offenbar: «Die Strafverfolger haben einen grundlegenden juristischen Fehler darin begangen.» Demnach sei Baldwin mit einer Version des Schusswaffengesetzes angeklagt worden, die zum Zeitpunkt des Unfalls noch nicht existierte.
Besagtes Gesetz, das derartige Vergehen mit bis zu fünf Jahren Haft ahndet, sei erst im Mai 2022 in Kraft getreten. Also über ein halbes Jahr nach dem Vorfall. Da es verboten sei, Gesetzesänderungen rückwirkend geltend zu machen, müsse die im Oktober 2021 aktive Version des Gesetzes herangezogen werden.
Diese sehe nur eine Maximalstrafe von drei Jahren vor und sei für den Vorfall am «Rust»-Set nicht zutreffend. Die Anwälte begründen den Einwand damit, dass das Gesetz beinhalte, dass die Absicht der «Einschüchterung oder Verletzung» gegeben sein müsse. Beides sei in Hinsicht auf Baldwin eindeutig nicht der Fall.
Setzen sich Baldwins Anwälte mit dieser Argumentation durch, so bliebe nur noch die Anklage wegen fahrlässiger Tötung bestehen. Damit würde ihm eine maximale Strafe von 18 Monaten drohen. Am 24. Februar soll der Schauspieler und Produzent diesbezüglich zum ersten Mal vor Gericht erscheinen.
Eltern der Getöteten klagen gegen Alec Baldwin
Doch Alec Baldwin muss sich offenbar dennoch einer weiteren Anklage stellen: Gerichtsdokumenten zufolge, die der US-Seite «TMZ» vorliegen, gehe nun auch die Familie der getöteten Kamerafrau gerichtlich gegen den Star vor. Demnach werden unter anderem Baldwin und die Waffenmeisterin des Films, Hannah Gutierrez-Reed, als Angeklagte in den Dokumenten angeführt. Beiden wird einmal mehr vorgeworfen, hochgradig fahrlässig gehandelt haben.
Während der Dreharbeiten zu dem Western wurde Hutchins von einer Kugel aus einer Schusswaffe getroffen und verstarb an ihren Verletzungen. Der Regisseur Joel Souza (49) wurde ebenfalls verletzt. Baldwin hatte sich auf eine Szene vorbereitet, als er die Waffe in Richtung der Kamerafrau richtete und den Abzug betätigte. Alec Baldwin hatte vorab nicht überprüft, ob die Waffe geladen war.