Alec Baldwin

Alec Baldwin: Zwei Set-Mitarbeiter im Fokus der Ermittler

Nach dem tödlichen Schuss von Alec Baldwin auf eine Kamerafrau sind die Waffenmeisterin und der Regieassistent in den Fokus der Ermittlungen gerückt.

Alec Baldwin
Auf Darsteller Alec Baldwin kommen schwierige Zeiten zu. Er hat nun seinen Twitter-Account deaktiviert. - GETTY IMAGES NORTH AMERICA/AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach dem tödlichen Vorfall am «Rust»-Filmset sind zwei Mitarbeiter in den Fokus gerückt.
  • Dabei handelt es sich um die Waffenmeisterin und den Regieassistenten.
  • Auch Vorwürfe an Alec Baldwin werden lauter – er soll eine goldene Regel ignoriert haben.

Es gibt neue Entwicklungen nach dem tödlichen Schuss aus der Requisitenwaffe von Alec Baldwin auf eine Kamerafrau: Die Waffenmeisterin und der Regieassistent sind laut US-Medien in den Fokus der Ermittlungen gerückt. Die 24-jährige Waffenmeisterin Hannah Gutierrez-Reed war während des Drehs für die Unglückswaffe verantwortlich. Regieassistent Dave Halls soll dem Schauspieler die Waffe übergeben haben, wie US-Medien am Samstag berichteten.

Wie die «New York Times» berichtete, soll Halls zu Baldwin gesagt haben, die Waffe sei «cold» («kalt»). Das bedeutet in etwa so viel, wie die Waffe sei nicht geladen und enthalte keine scharfe Munition. Doch als Alec Baldwin die Waffe angeblich direkt auf die Kamera zielte und abfeuerte, kam es zur Tragödie: Die Waffe war geladen!

Alec Baldwin
Alec Baldwin während eines Telefonats auf dem Parkplatz vor dem Santa Fe County Sheriff's Office, nachdem er zu dem Vorfall am Set befragt wurde. - dpa-infocom GmbH

Die 42-jährige Kamerafrau Halyna Hutchins wurde in den Oberkörper getroffen und wenig später im Krankenhaus für tot erklärt. Der hinter ihr stehende Regisseur Joel Souza (48) wurde in der Schulter getroffen und ins Krankenhaus gebracht. Der Assistent glaubte nach eigenen Aussagen, die Waffe enthalte keine Munition. Dieses Quote zitierten der Fernsehsender «CNN» und sein lokaler Partnersender «KOAT» aus einem Polizeibericht.

Unklar war weiter, um welche Art Munition oder welche Fehlfunktion der Requisite es sich bei dem tödlichen Schuss handelte. «Wir haben noch keine Details zur Patrone, die in der Waffe war», hatte ein Polizeisprecher am Freitag erklärt. Strafrechtliche Vorwürfe wurden nach Polizeiangaben bisher nicht erhoben. Der Dreh wurde vorerst eingestellt.

Regisseur äussert sich zum Tod seiner Kollegin

Regisseur Souza äusserte sich am Samstag erstmals gegenüber der Filmwebsite «Deadline». Er sei am Boden zerstört über den Verlust seiner Freundin und Kollegin. Sie sei ein fürsorglicher, lebendiger und talentierter Mensch gewesen. «Sie hat um jedes Detail gekämpft und mich immer ermuntert, mehr zu geben.»

Ukraine Krieg Halyna Hutchins
Kamerafrau Halyna Hutchins verstarb mit nur 42 Jahren. - Instagram / @halynahutchins

Die 42-jährige aus der Ukraine stammende Hutchins war 2019 als eines der aufstrebenden Nachwuchstalente an der Kamera ausgewählt worden. Am Samstag äusserte sich erstmals ihr Vater gegenüber der britischen «Sun» zu dem tödlichen Vorfall. Anatoli Androsowitsch meinte, dass besonders der neunjährige Sohn seiner Tochter deren Tod sehr mitnehme.

Zudem erwähnte er, dass ihr Ehemann Matthew entscheiden werde, «ob rechntliche Schritte eingeleitet werden.» Auf Twitter teilte «Matt» Hutchins ein Bild seiner Frau mit Sohn Andros und den Worten: «Unser Verlust ist unermesslich.»

Androsowitsch versuchte auch den am Boden zerstörten Alec Baldwin zu trösten. Er machte klar, dass er die Schuld nicht bei dem Schauspieler sehe. «Wir können immer noch nicht glauben, dass Halyna tot ist, und ihre Mutter ist ausser sich vor Kummer. Aber ich mache nicht Alec dafür verantwortlich – die Verantwortung liegt bei den Requisiteuren, die mit den Waffen umgehen.»

Hat Alec Baldwin goldene Regel der Waffensicherheit ignoriert?

Trotzdem werden inzwischen auch Vorwürfe gegen Alec Baldwin laut. Ein Hollywood-Spezialist für Pyrotechnik und Spezialeffekte sagte etwa der «Daily Mail»: Der Schauspieler habe eine goldene Regel der Waffensicherheit ignoriert.

Zak Knight: «Es gibt keinen Grund jemals mit einer Schusswaffe auf eine Person zu zielen. Wenn Sie einen Film sehen, bei dem der Lauf auf die Kameralinse gerichtet ist, sollte keine Person dahinter stehen.»

Weiter habe auch jede Person an einer Filmkulisse das Recht, eine Waffe zu inspizieren, bevor sie abgefeuert wird. Baldwin vertraute dem Regieassistenten aber offenbar blindlings. US-Medien berichteten zudem bereits zuvor von schweren Sicherheitsmängeln am Set (mehr dazu hier).

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