Anna Netrebko überzeugt bei «Nabucco»-Premiere in Berlin

Die Premiere von «Nabucco» an der Berliner Staatsoper sorgte für Aufsehen. Hauptdarstellerin Anna Netrebko wurde mit Jubel empfangen, wie unter anderem «rbb24» berichtet.

Die Opernsängerin steht wegen angeblicher Putin-Nähe in der Kritik, nun scheint sie ihr Comeback zu feiern. Die Aufführung war mit Spannung erwartet worden.

Laut «konzertkritikopernkritikberlin.blog» lieferte Netrebko eine beeindruckende Darbietung; ihre Interpretation der Abigaille wurde als «stürmisch temperamentvoll» beschrieben. Die Kritik lobte zudem ihre «pechschwarze Lockenmähne» und ihr «Fauchen wie eine Diva».

Besonders hervorgehoben als «top of Gesangskunst» wurde Netrebkos Klage «Anch'io dischiuso» im zweiten Akt. Der Ton sei «gross, immer noch wohltuend gerundet und klar» gewesen.

Weniger positive Kritik gab es an Netrebkos «schwimmender Melodielinie». Dies sei laut dem Blog typisch für die «vermanschte Artikulation des Italienischen» bei russischen Sängern.

Die Inszenierung von Vanessa Sannino wurde als «farbenfroh» und «verspielt» beschrieben. Angenehm aufgefallen seien die «verhalten geschmackvollen Kostüme», sowie Abigailles spektakuläres Glittergoldkleid.

Die Juden waren in finsteres Schwarz gekleidet, die Assyrer in weisse Sarastro-Kutten. Kritisiert wurde, dass «aufrüttelndes Drama» weitgehend ausblieb, die Personenregie blieb laut dem Blog «vieles Stückwerk».

Anna Netrebko wurde 1971 im russischen Krasnodar geboren. Sie studierte am Konservatorium in Sankt Petersburg, der internationale Durchbruch gelang ihr im Jahr 2002 bei den Salzburger Festspielen.

Netrebko ist für ihre dramatischen Sopranrollen bekannt. Sie trat an renommierten Opernhäusern weltweit auf. 2006 erhielt sie die österreichische Staatsbürgerschaft.

Zuletzt geriet sie wegen ihrer angeblichen Nähe zu Wladimir Putin in die Kritik, auch in der Schweiz Auftritte abgesagt worden. Die Sängerin selbst beteuert derweil, kein politischer Mensch zu sein: Laut «n-tv.de» erklärte sie, den russischen Präsidenten nur wenige Male getroffen zu haben.