Wladimir Putin: Umstrittene Opern-Sängerin tritt wohl in Zürich auf
Opernsängerin Anna Netrebko soll Kreml-Chef Wladimir Putin nahestehen. Im KKL Luzern durfte sie nicht auftreten. Bald aber in Zürich?
Das Wichtigste in Kürze
- Anna Netrebko ist eine russische Opernsängerin.
- Im Juni sollte sie in Luzern auftreten, der Auftritt wurde aber abgesagt.
- Nun soll die Putin-nahe Künstlerin in Zürich eine Bühne bekommen.
Nach langem Hin und Her wurde der Auftritt der russischen Opernsängerin Anna Netrebko (52) in Luzern abgesagt. Die viel kritisierte Putin-Unterstützerin darf nicht im Kultur- und Kongresszentrum Luzern (KKL) auftreten. Das wurde Anfang Mai bekannt.
Die KKL-Verantwortlichen sahen die «öffentliche Ordnung bedroht». Der Luzerner Stapi Beat Züsli (60) fürchtete einen Reputationsschaden.
Auch mit der Friedenskonferenz auf dem Bürgenstock habe die Absage zu tun. Diese findet Mitte Juni statt.
Putin-Freundin tritt wohl bald in Zürich auf
Aber: Anna Netrebko wird wohl trotzdem bald in der Schweiz eine Bühne geboten. Das allerdings in Zürich, wie die «Aargauer Zeitung» berichtet.
Der neue Intendant Matthias Schulz (47) hatte Netrebko während des Kriegs bereits an seinen aktuellen Arbeitsort, die Berliner Staatsoper, geholt.
Schulz arbeitet ab 2025 in Zürich. Es wird erwartet, dass die Putin-Freundin bei der Eröffnungspremiere seiner ersten Saison in Zürich auftritt.
Netrebkos Manager zur Zeitung: «Man kann mit Sicherheit sagen, dass Anna Netrebko nie wieder im KKL in Luzern auftreten wird. Fans können ab Herbst 2025 nach Zürich reisen, um sie im Opernhaus Zürich zu hören.»
In Luzern wolle Anna Netrebko nicht mehr auftreten, auch wenn sie das Angebot dazu bekomme.
Der neue Intendant der Oper Zürich, Matthias Schulz, meint zudem: «In Zürich werde ich einen Auftritt von Anna Netrebko nicht ausschliessen und plane sogar damit.» Er wolle aber weiterhin «beobachten, wie sie mit der Situation umgeht». Damit ist gemeint, ob Netrebko in Russland auftritt.
Schulz hat sich in Vergangenheit gegenüber der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» gerechtfertigt. Netrebko habe den Krieg in der Ukraine schliesslich verurteilt. Putin habe sie sowieso nur eine Handvoll mal getroffen.
Anna Netrebko gilt als Putin-treu
Anna Netrebko gilt als äusserst Putin- und Kreml-treu: 2014 schwang sie eine neurussische Fahne mit einem ostukrainischen Separatistenführer, zu ihrem 50. Geburtstag wurde sie zu Wladimir Putin (72) in seinen Kreml eingeladen. Und bei den Wahlen 2014 und 2018 unterstützte sie den russischen Machthaber aktiv.
Nach Ausbruch des Ukraine-Kriegs wurde sie deswegen kritisiert und teils aus den Programmen westlicher Opernhäuser gestrichen. Die Opernsängerin distanzierte sich zwar vorm Krieg, nicht aber von der Regierung.