Schweizer Armee

Armee-Freund von Prinz Harry fordert: «Halt die Klappe»

Etienne Sticher
Etienne Sticher

Grossbritannien,

Bei ehemaligen Militärs kommt die Aussage von Prinz Harry, er habe 25 Menschen getötet nicht gut an. Andere würde damit nicht prahlen, meint ein Oberst.

Prinz Harry
In seinen Memoiren enthüllt Prinz Harry, dass er in Afghanistan 25 Menschen getötet hat. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Prinz Harry schreibt in seinem Buch, dass er 25 Menschen in Afghanistan getötet habe.
  • Ein Armee-Freund rät ihm, zu schweigen, und hat Zweifel an Harrys Umfeld.
  • Ein Oberst meint, die meisten würden damit nicht prahlen, sondern es bereuen.

Nach der Veröffentlichung seines Buches «Spare» (deutsch: Reserve) hagelt wie erwartet Kritik auf Prinz Harry (38) nieder. Jedoch aus unerwarteter Richtung: Ehemalige britische Militärs greifen den Royal-Aussteiger an. Denn er schreibt in seinem Buch auch über seine beiden Einsätze in Afghanistan.

Prinz Harry
Prinz Harry war zweimal für insgesamt sechs Monate in Afghanistan stationiert. - Keystone

Insgesamt verbrachte Harry rund sechs Monate in Afghanistan und tötete dabei 25 Menschen, wie er im Buch enthüllt. Er habe die Getöteten nicht als Menschen betrachtet, sondern als Schachfiguren, die er vom Brett genommen habe. Dass er so viele Menschen getötet habe, erfülle ihn nicht mit Freude, aber auch nicht mit Scham.

Ben McBean, ein Veteran und Freund Harrys, hält nichts von dessen Aussagen und zeigt dies auf Twitter deutlich. «Ich liebe dich, Harry, aber halt die Klappe!», schreibt er und bezweifelt, dass Harry von guten Personen umgeben sei. «Denn dann hätte ihm jemand mittlerweile gesagt, er solle aufhören.»

Auch Bob Stewart, ein ehemaliger britischer Oberst und aktueller Parlamentarier, kritisiert Prinz Harry gegenüber «DailyMail»: «Ich frage mich, weshalb er solche Dinge sagt. Echte Soldaten würden bei solchen Fragen zurückweichen.» Die Leute, die er kenne, würden nicht mit solchen Dingen angeben, sondern bereuen, dass sie sie getan hätten.

Stewart sagt auch, dass er wegen des Buches traurig für King Charles (74), seinen ehemaligen Vorgesetzten im Militär, sei: Der König sei ein guter Mensch, ein sehr sensibler und anständiger Mann. «Diese ganze Aufregung wird ihn sehr verletzen.»

Harry charlesd
Wie sehr wird King Charles unter den Enthüllungen von Prinz Harry leiden? - Keystone

Der Parlamentarier findet es auch traurig, dass Prinz Harry das Buch geschrieben hat. «Er hatte alle Vorteile im Leben. Jetzt scheint er aber sich selbst und die Monarchie zerstören zu wollen.

Harrys Memoiren sollten eigentlich am 10. Januar erscheinen, in Spanien stand das Buch aber versehentlich zu früh in den Regalen. Britische Medien konnten sich Kopien sichern, bevor das Buch wieder in den Lagerräumen verschwand.

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