Aufräumarbeiten nach Trauerfeier für die Queen in Grossbritannien
In Grossbritannien hat am Dienstag der Alltag nach dem endgültigen Ende der Ära von Königin Elizabeth II. begonnen.
Das Wichtigste in Kürze
- Trauerzeit der Königsfamilie dauert noch eine weitere Woche.
Die Flaggen an Regierungs- und Behördengebäuden wurden wieder hochgesetzt, nachdem sie seit dem Tod der Queen auf Halbmast geweht hatten. In London und Windsor waren Aufräumarbeiten im Gange, nachdem hunderttausende Menschen bei den Trauerfeierlichkeiten am Montag die Strassen gesäumt und dafür teilweise tagelang entlang der Prozessionsstrecke kampiert hatten.
Seit Mittwoch hatten zudem zahllose Menschen stundenlang Schlange gestanden, um sich in Westminster Hall am dort aufgebahrten Sarg der Queen von ihrer Monarchin zu verabschieden - insgesamt defilierten mehr als 250.000 Menschen am Sarg vorbei, wie Kulturministerin Michelle Donelan dem Sender Sky News sagte.
Die Trauerfeier hatte am Montag das ganze Land zum Stillstand gebracht - nach Angaben des Strom-Netzwerkbetreibers National Grid sank der Stromverbrauch am Montagmorgen zeitweise um zwei Gigawatt, die Produktion von zwei Atomkraftwerken. Grund sei gewesen, «dass die Leute ihre normalen Aktivitäten rechtzeitig zur Trauerfeier eingestellt haben», sagte ein Sprecher.
Während die Staatstrauer nach zehn Tagen zu Ende ging, dauert die Trauerzeit der königlichen Familie noch eine weitere Woche. Damit hat der neue König Charles III. nach Tagen voller Verpflichtungen nach dem Tod der Queen und einer Reise in alle vier Teile des Vereinigten Königreichs sowie den aufwändigen Trauerfeierlichkeiten zunächst keine offiziellen Termine mehr.
Der Twitter-Account des Königshauses veröffentlichte ein Foto, das die Queen beim Wandern 1971 auf dem Gelände ihres schottischen Sommerschlosses Balmoral zeigt. Begleitet war es von den Worten: «Mögen Engelsscharen dich zur Ruhe singen. In liebender Erinnerung an Ihre Majestät die Queen.» Das Zitat stammt aus Shakespeares «Hamlet» und war auch Teil der ersten Fernsehansprache des neuen Königs nach dem Tod seiner Mutter.
Die Kosten der Trauerfeier, zu der ein riesiges Sicherheitsaufgebot für die zahlreichen Amts- und Würdenträgern aus aller Welt gehörte, sind nach den Worten von Kulturministerin Michelle Donelan noch nicht klar. Sie sei aber überzeugt, dass die Briten das Geld für «gut angelegt» hielten, sagte sie Sky News.
Ein Datum für die Krönung von Charles III. steht demnach noch nicht fest. Die Queen war erst 1953 gut ein Jahr nach ihrer Thronbesteigung gekrönt worden.