«Bridgerton» löst Debatte über ungleichgewichtige Paare aus
In der aktuellen Staffel von «Bridgerton» kam es zu einer heftigen Diskussion über ungleichgewichtige Paare. Der Grund ist Hauptdarstellerin Nicola Coughlan.
Das Wichtigste in Kürze
- Die aktuelle Staffel von «Bridgerton» sorgt für viel Aufsehen in Bezug auf Körperbilder.
- So wird die Hauptdarstellerin wegen ihres Gewichts als unattraktiv und fett bezeichnet.
Die dritte Staffel der beliebten Netflix-Serie «Bridgerton» hat eine hitzige Diskussion ausgelöst. Denn im Zentrum steht die Darstellung von Nicola Coughlan als Penelope und ihre Beziehung zu Colin, gespielt von Luke Newton. Deswegen kritisierte auch ein englisches Magazin offen das «ungleiche Paar» und sorgte damit für Aufruhr.
Doch, warum eigentlich? Im TV werden laut dem «Tagesanzeiger» schon seit Jahren ungleichgewichtige Paare gezeigt. Der grösste Unterschied hierbei ist nur: Bisher war es immer der Mann, der ein paar Kilos zu viel auf den Rippen hatte. Und da schien es niemanden gestört zu haben.
Mit Coughlans Darstellung als Penelope wird der Spiess nun aber umgedreht und das bisher akzeptable Weltbild auf den Kopf gestellt.
Penelopes Erscheinung wird stark kritisiert
In einem Artikel des britischen Magazins «The Spectator» wurde Nicola Coughlan als zu dick für den attraktiven Colin bezeichnet. Die Journalistin schrieb, dass Fett das einzige physische Attribut sei, das universell gegen erotisches Kapital arbeite. Sie stellte fest: «Coughlan ist fett und nicht plausibel als Frau, die einen schönen Aristokraten bezaubert». Diese Aussagen lösten danach eine heftige Kettenreaktion aus.
So verteidigten Coughlans Fans sowie Anhänger von «Bridgerton» die Schauspielerin vehement. Sie nannten die Kritik widerlich und bösartig. Viele betonten auch, dass Bodyshaming in unserer Zeit unvorstellbar sei und lobten Coughlan als grossartige Schauspielerin.
Body-Positivity in «Bridgerton»
Die Macher von «Bridgerton» wollten mit ihrer Serie Diversität feiern und Stereotypen brechen. In der aktuellen Staffel kommen daher Penelope und Colin zusammen: Ein Paar, das bewusst gegen gängige Schönheitsideale verstösst. Dies steht jedoch im Gegensatz zu den Romanen von Julia Quinn, auf denen die Serie «Bridgerton» basiert.
Dort wird Penelopes Gewicht zwar thematisiert. Sie habe jedoch fast 13 Kilo abgenommen und sei nun «angenehm kurvig». In der Serie hingegen behielt Coughlan ihr Gewicht bei. Eine Entscheidung, die viele Zuschauer begrüssten.
Kulturelle Unterschiede in der Wahrnehmung
Doch nicht nur Fans von «Bridgerton» reagierten auf den Artikel des «Spectator». Auch andere Medien griffen das Thema auf. Die britische Vogue widmete 2023 etwa eine Ausgabe den sogenannten «New Supers», drei Plus-Size-Supermodels. Die New York Times zitierte dabei Frauen mit Kurven, deren Attraktivität anerkannt wird.
Zudem erinnerten verschiedene Kulturen daran, dass fülligere Körperformen unterschiedlich bewertet werden können. Also ein Zeichen dafür, wie subjektiv Schönheitsideale sind.
Nacktszenen als Statement
Doch trotz aller Kritik entschied sich Nicola Coughlan bewusst dazu, sich in einer Szene sehr nackt zu zeigen.
Sie sagte dazu: «Es fühlte sich an wie das grösste 'Fick dich' zu all dem Gerede über meinen Körper – wie ein Empowerment».