Echo: Swiss Music Awards passen ihr Reglement an
Den deutschen Musikpreis Echo wird es in Zukunft nicht mehr geben. Das teilte der Bundesverband Musikindustrie am Mittwoch in Berlin mit. Er reagierte damit auf die Kontroverse um die Preisvergabe an ein als antisemitisch kritisiertes Rap-Album.
Das Wichtigste in Kürze
- Nach den Vorfällen um den diesjährigen «Echo» wird dieser in seiner jetzigen Form abgeschafft.
- Die beiden Rapper Farid Bang und Kollegah hatten trotz einem antisemitischen Text eine Auszeichnung erhalten.
Die umstrittene Preisverleihung an die beiden Rapper Kollegah und Farid Bang schlug hohe Wellen. Jetzt ist klar: Den «Echo» wird es künftig nicht mehr geben!
Neuanfang für den deutschen Musikpreis: Den „ECHO“ wird es nicht mehr geben. Das hat der Vorstand des Bundesverbandes Musikindustrie gestern in einer außerordentlichen Sitzung in Berlin beschlossen.
— ECHO (@ECHO_Musikpreis) April 25, 2018
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«Keine Plattform für Antisemitismus»
Die deutsche Musikindustrie erklärt in einer Medienmitteilung das Aus für die langjährige Auszeichnung. Der «Echo» sei viele Jahre «ein grossartiger Preis und zugleich zentrales Branchenevent mit vielen bewegenden Momenten und herausragenden Künstlern gewesen.» Als drittgrösster Musikmarkt der Welt brauche Deutschland nach wie vor Musikpreise mit Leuchtturm-Charakter. Doch: Ein solcher Preis dürfe «keinesfalls als Plattform für Antisemitismus, Frauenverachtung, Homophobie oder Gewaltverharmlosung wahrgenommen» werden.
Skandalöse Verleihung
In der Mitteilung wird nicht namentlich auf die beiden Rapper Farid Bang und Kollegah eingegangen. Dennoch bittet der Vorstand des Bundesverbandes um Entschuldigung für das «um den diesjährigen Echo herum Geschehene». Ein solcher Fehler solle sich «in Zukunft nicht mehr wiederholen.»
Wetten Kollegah protzt bald damit, den #Echo weggebosst zu haben?
— Jonas Schaible (@beimwort) April 25, 2018
Auch der Schweizer Musikpreis soll angepasst werden
Bei den Organisatoren der Swiss Music Awards wird die Abschaffung des «Echos» begrüsst. Wie Oliver Rosa, Organisator der SMA, gegenüber «Radio 1» sagte, will auch er und sein Team aus dem Skandal ihre Lehren ziehen. So wollen die Organisatoren in Zukunft ein besonderes Augenmerk auf die Texte der prämierten Songs legen.
«In Bezug auf Text oder andere künstlerische Interpretationen, die man gesellschaftlich nicht so im Raum stehen lassen will, haben wir Möglichkeiten das Reglement der SMA anzupassen», so Rosa.