Eurovision Song Contest: Eklat um EU-Flagge – Brüssel rüffelt Event
Ausnahmekünstler Nemo holte zwar den Sieg für die Schweiz, doch dieser Eurovision Song Contest sorgte auch für Aufregung ...
Das Wichtigste in Kürze
- Bei diesem ESC ging es nicht nur um Musik.
- Jetzt gibt es einen Eklat um die EU-Flagge.
- Brüssel rüffelte daraufhin den Eurovision Song Contest.
Was für ein unvergesslicher Eurovision Song Contest!
Ausnahme-Talent Nemo (24) sicherte am Wochenende mit seinem Song «The Code» der Schweiz den Sieg und schrieb damit Geschichte.
Doch abseits des Sieges gab es jede Menge Aufreger um den Eurovision Song Contest. Neben Protesten gegen das Teilnehmerland Israel und versteckten Pro-Palästina-Botschaften nun auch diesen.
Die EU-Kommission hat ihre Unzufriedenheit darüber geäussert, dass die Europaflagge beim ESC-Finale nicht gezeigt werden durfte.
«Keinen Grund dafür»
Ein Sprecher der Kommission äusserte sein Bedauern darüber, dass das Symbol der EU-Mitgliedstaaten und anderer Länder des Europarates nicht zur Schau gestellt werden konnte!
«Aus unserer Sicht gibt es absolut keinen Grund dafür. Dass diese Flagge, die ja die Flagge der Mitgliedsstaaten der EU und des Europarates ist, vom Veranstaltungsort verbannt werden sollte.»
Die Kommission steht in Verbindung mit dem ESC-Veranstalter EBU (Europäische Rundfunkunion).
Die EBU erklärte, dass wie in den Vorjahren sowohl die Flaggen der teilnehmenden Länder als auch Regenbogenflaggen zugelassen waren.
Es habe kein ausdrückliches Verbot für die EU-Flagge gegeben. Allerdings wurde aufgrund erhöhter geopolitischer Spannungen eine strengere Durchsetzung der Flaggenpolitik durch Sicherheitskräfte vorgenommen.
Eurovision Song Contest: Kontroverse um fehlende EU-Flaggen
Margaritis Schinas, Vizepräsident der EU-Kommission, teilte dem Nachrichtenportal «Politico» dies mit. Es hätten viele seiner Freunde und Bekannten berichtet, sie seien daran gehindert worden, den Veranstaltungsort mit ihren EU-Flaggen zu betreten.
Ein moldauischer Politiker machte dies am Final-Abend auf X (ehemals Twitter) öffentlich bekannt.
Im Kontext des Nahostkonfliktes gab es während der ESC-Woche wiederholt israelkritische Demonstrationen auf den Strassen von Malmö. Dabei zeigten die Teilnehmer oft die palästinensische Flagge. Der israelische Beitrag erhielt am Final-Abend Buhrufe und Pfiffe aus dem Publikum.
Nemo schmuggelte non-binäre Flagge rein
Trotz aller Kontroversen holte sich Nemo für die Schweiz mit der höchsten Gesamtpunktzahl von Jurys und TV-Publikum den Sieg.
Bei der Flaggenparade zu Beginn der Show zeigte Nemo neben dem Schweizerkreuz auch die Pride-Flagge der nicht-binären Personen. Trotz eines ausdrücklichen Verbots durch die Organisation.
Bei der Pressekonferenz nach Nemos Sieg kam die Flagge zur Sprache. Ein Reporter fragte: «Du trugst die non-binäre Flagge, aber Fans durften die Flagge nicht in die Arena nehmen und mussten sie wegwerfen. Was sagst du dazu?»
Nemo: «Es ist unglaublich. Ich musste die Flagge reinschmuggeln, weil Eurovision es mir verboten hatte. Meine Trophäe konnte repariert werden – und vielleicht muss Eurovision auch mal repariert werden.»
Macht es die Schweiz besser?
Die grosse Frage seit Nemos Sieg: Wo soll der Eurovision Song Contest 2025 stattfinden? Zürich, Basel, Bern, Biel, Genf und St. Gallen haben bereits ihr Interesse angemeldet. Die SRG hat die Qual der Wahl, ihre Partnerstadt zu wählen – doch die Anforderungen sind hoch.
SRG hat demnach eine umfangreiche Liste von Kriterien aufgestellt, die der Veranstaltungsort erfüllen muss. Eine gute Anbindung an den öffentlichen Verkehr sowie an einen Flughafen ist unerlässlich. Darüber hinaus muss ausreichend Hotelkapazität vorhanden sein, um alle Gäste unterzubringen.
Eines ist sicher. Wo auch immer der nächste Eurovision Song Contest stattfinden wird, die Aufreger von diesem Jahr werden sicher nicht wiederholt werden …