Familienfilm im Ersten: «Väter allein zu Haus: Timo»

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Deutschland,

Der dritte Film der ARD-Reihe dreht sich um einen Ex-Fussballer. Der scheint mehr Vergangenheit als Zukunft zu haben. Bis er sein Leben in die Hand nimmt.

Wenn Timo (Tim Oliver Schultz) sich um die drei gemeinsamen Kinder kümmert, will er unbedingt alles richtig machen. Foto: Frank Dicks/WDR /dpa
Wenn Timo (Tim Oliver Schultz) sich um die drei gemeinsamen Kinder kümmert, will er unbedingt alles richtig machen. Foto: Frank Dicks/WDR /dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Timo (Tim Oliver Schultz) ist Ende 20, ehemaliger Bundesliga-Fussballer und hat so ziemlich alles verloren.

Seit einem verschossenen Elfmeter bei einem Pokalspiel («Schande von Altona») hat er mit der Profi-Karriere abgeschlossen und ist nun Türsteher einer Bar.

Noch schlimmer als der Berufsabsturz sieht die familiäre Situation aus: Ex-Frau Nicki (Yasemin Cetinkaya) lebt mittlerweile mit Timos Ex-Manager zusammen. Seine beiden Söhne und Baby Lilly sieht Timo nur an drei Tagen in der Woche, doch Nicki beansprucht plötzlich das alleinige Sorgerecht. Sie zieht vor Gericht und plant gar einen Umzug nach Bayern. «Väter allein zu Haus: Timo» (Freitag, 20.15 Uhr, Das Erste) geht echt nicht gut los für den Titelhelden.

Derweil verliebt sich Timo in eine Barfrau - Lucy (Zoe Moore) sie entpuppt sich als älteste Tochter Lucy von Gerd, der in der Reihe «Väter allein zu Haus» auch schon mal im Mittelpunkt stand.

Regisseurin Esther Gronenborn (54, «Ein Wochenende im August») hat einen ziemlich modernen, unterhaltsamen und teils sogar lebensklugen Familienfilm inszeniert. Das Buch stammt - frei nach der australischen Erfolgsserie «House Husbands» - erneut von Arne Nolting und Jan Martin Scharf, die auch die Bücher zu den anderen drei Filmen geschrieben haben.

Die Sprache ist locker, das Tempo auch und die Musik von Gert Wilden junior passt sehr gut dazu. Die Darsteller spielen ihre Figuren gut und glaubhaft - insbesondere Tim Oliver Schultz (32, «Club der roten Bänder»). Ihm gelingt es eindrücklich, einen leicht überforderten Vater zu geben, der ein gutes Herz hat und einfach ein feiner Kerl, ein rundum geradliniger und sympathischer Typ ist. Ein Mann, der sein konfuses Leben wieder in den Griff bekommen will und Verantwortung übernehmen kann.

Der humorvolle und feinfühlige Film ist allein zum Schluss hin dann doch ein wenig dick aufgetragen. Bis dahin aber steckt er trotz aller Probleme voller Lebensfreude und ist insbesondere deshalb realistisch, weil er eben auch menschliche Schwächen wie Träumereien und Eifersucht aufzeigt und nicht alles unter einen gefühligen Wohlfühlteppich kehrt. Altklug plappernde Kinder, vergessliche Eltern und genervte Grosseltern gehören wohl auch dazu.

Timo muss lernen, nicht jedem zu vertrauen - vor allem der Ex-Frau samt Mann. Und es macht einfach Spass, ihm beim endgültigen Erwachsenwerden zuzuschauen. So macht dieser Film tatsächlich Appetit auf den nächsten, der zeigt, mit welchen Problemen dann Andreas und sein Mann bei der Erziehung eines kleinen Mädchens zu kämpfen haben.

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