Festspiele ehren Wolfgang Wagner zum 100. Geburtstag

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Oberfränkischer Sturkopf, väterlicher Ratgeber - Vater. Die Bayreuther Festspiele haben ihren langjährigen Intendanten Wolfgang Wagner geehrt - mit viel Musik, persönlichen Worten und einem besonderen Gast.

Wolfgang Wagner hätte in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag gefeiert. Foto: Daniel Karmann
Wolfgang Wagner hätte in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag gefeiert. Foto: Daniel Karmann - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Bayreuther Festspiele haben ihren langjährigen Intendanten Wolfgang Wagner (1919-2010) am Mittwoch mit einem grossen Festakt geehrt.

Er hätte in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag gefeiert.

«Er war ein Mensch, über den zahllose Geschichten kursierten - wahre und erfundene, humorvolle und zornige», sagte seine Tochter Katharina Wagner im Festspielhaus. Er sei Risiken eingegangen - aber nie blind. «Er war letztendlich ein grosser Realist», bleibe aber vielen auch als «impulsiver Sturkopf» in Erinnerung. Er sei «unverwechselbar» gewesen und «ein Chef vom alten Schlag».

Die 41-Jährige, die 2008 in die Fussstapfen ihres Vaters trat, zeigte sich «berührt und bewegt» davon, dass so viele «Weggefährten und Mitstreiter» gekommen waren, um an Wolfgang Wagner zu erinnern. Zu den Festgästen gehörte neben ihrer ehemaligen Co-Chefin und Halbschwester Eva Wagner-Pasquier und ihrer Cousine Nike Wagner auch Bundeskanzlerin und Wagner-Fan Angela Merkel (CDU). Sie hatte vorher noch an der Vereidigung ihrer Parteichefin Annegret Kramp-Karrenbauer als neue Verteidigungsministerin in Berlin teilgenommen und wird am Donnerstag Ehrengast bei der diesjährigen Eröffnung der Festspiele mit einer Neuinszenierung des «Tannhäuser» sein.

Der ehemalige Direktor der Wiener Staatsoper, Ioan Holender, erinnerte an die Konkurrenz mit Wolfgang Wagner um die besten Sänger und nannte ihn «einen Menschenfreund gebliebener Menschenkenner». Dirigent Christian Thielemann, der das Orchester und die Solisten Stephen Gould, Günther Groissböck und Waltraud Meier durch den Festakt führte, teilte den wichtigsten Satz, den sein musikalischer Ziehvater Wagner ihm mit auf den Weg gab: «Dirigieren Sie flüssig!»

Wolfgang Wagner war als Sohn von Siegfried Wagner und dessen Frau Winifred ein Enkel des Komponisten Richard Wagner. Er baute die Festspiele nach dem Zweiten Weltkrieg gemeinsam mit seinem Bruder Wieland wieder auf. Nach dessen frühem Tod 1966 übernahm Wolfgang Wagner die Festspielleitung allein - und behielt sie bis 2008.

Dann trat seine Tochter Katharina in seine Fussstapfen. Zunächst leitete sie die Festspiele gemeinsam mit Wagner-Pasquier, seit 2015 allein. Wolfgang Wagner starb im Jahr 2010 im Alter von 90 Jahren - in Bayreuth.

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