Hamas

Film über Hamas-Geisel: «Hoffe, dass David etwas fühlt»

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Deutschland,

Tom Shoval möchte mit seinem Dokumentarfilm «Michtav Le'David» eine Nachricht an den von der Hamas gehaltenen Schauspieler David Cunio senden.

Berlinale Eröffnung
Gäste der Berlinale halten Fotos der israelischen Geisel David Cunio. - dpa

Der israelische Filmemacher Tom Shoval möchte mit seinem Dokumentarfilm «Michtav Le’David» (Ein Brief an David) eine persönliche Botschaft an den von der Hamas als Geisel gehaltenen Schauspieler David Cunio senden.

«Manchmal habe ich das Gefühl, dass Kino diese Kraft hat, über das Bild und den Ton hinauszugehen», sagte der 43-Jährige der Deutschen Presse-Agentur. «Es fängt eine gewisse Energie ein.» Der Film, der auch private Videos der Familie Cunio verarbeitet, feierte auf der Berlinale seine Weltpremiere.

Davids Schicksal noch unklar

Shoval verbindet eine Freundschaft mit David Cunio, den er gemeinsam mit dessen Bruder Eitan als Hauptdarsteller für seinen Debütfilm «Youth» (2013) engagierte. Er blieb in Kontakt mit der Familie Cunio – auch nach dem Angriff der Hamas am 7. Oktober 2023, bei dem mehrere Mitglieder der Familie aus dem Kibbuz Nir Oz in den Gazastreifen entführt wurden.

David Cunios Frau und die beiden gemeinsamen Töchter sind mittlerweile frei. Doch sein Schicksal bleibt unklar. Auch der jüngere Bruder Ariel soll sich noch in der Gewalt der Hamas befinden.

Shoval nennt Promi-Aktion für Cunio «herzerwärmend»

Zur Berlinale-Eröffnung am Donnerstag hatten Promis wie Andrea Sawatzki und Ulrich Matthes auf dem roten Teppich an Cunio erinnert. Auch Berlinale-Chefin Tricia Tuttle hielt ein Bild Cunios mit der Aufschrift «Bring David Cunio Home» hoch. Die US-Amerikanerin leitet die Filmfestspiele in diesem Jahr zum ersten Mal.

Vergangenes Jahr war das Filmfestival gebeten worden, auf der Abschlussgala für den Schauspieler einzutreten – was aber versäumt wurde, wie Tuttle in mehreren Interviews sagte. Sie hatte angekündigt, sich bei Cunio und seiner Familie zu entschuldigen. «Hier bei der Berlinale ist im vergangenen Jahr viel reflektiert worden», sagte Tuttle nun zur Premiere von «Michtav Le'David».

Regisseur Shoval sagte der dpa, die Aktion auf dem Teppich habe ihn sehr berührt. «Das war ein einfacher Akt des Humanismus und der Solidarität – und des Glaubens daran, Mensch zu sein und an jemanden zu denken, der in Gefahr ist. Das war sehr herzerwärmend.»

Viele private Aufnahmen im Film

Auf Aufnahmen vom 7. Oktober 2023 hat Shoval nach eigenen Angaben in dem Film bewusst verzichtet. Stattdessen nutzte er Casting-Aufnahmen für «Youth», von den Brüdern Cunio selbst gedrehtes Behind-the-Scenes-Material aus 2013 und aktuelle Interviews mit den Verwandten und der Ehefrau des vermissten Schauspielers.

«Übrigens hoffe ich auf eine sehr romantische Art und Weise, dass der Film die Grenzen von Zeit und Raum überschreitet und dass David etwas fühlt», betonte Shoval. «Er wird den Film spüren und er wird wissen, dass wir auf ihn warten.»

Kommentare

Frieden fängt in Jedem selbst an

Mich schmerzt vielmehr wieviele Kinder getötet wurden im Gaza und kein Aufschrei im Westen, im Gegenteil man liefert sogar Waffen um noch mehr unschuldige Kinder zu töten.

User #2841 (nicht angemeldet)

Werden am Samstag um 12.00 Uhr alle Geiseln frei gelassen? Oder behält die Hamas sie weiter in den UNRWA Gebäuden fest?

Weiterlesen

Berlinale Eröffnung
6 Interaktionen
Berlinale eröffnet

MEHR IN PEOPLE

trennung
Details
shirin david
Zu kurze Tracks
William und Kate
Wie süss

MEHR HAMAS

hamas
1 Interaktionen
Nahost-Konflikt
Israel Gaza
10 Interaktionen
Toter in Gaza
Hamas
16 Interaktionen
Nach Trump-Drohung
Rubio
2 Interaktionen
Gaza

MEHR AUS DEUTSCHLAND

Fliegerbombe
Deutschland
Ukraine Krieg Wolodymyr Selenskyj
6 Interaktionen
Mit Russland
Sicherheitskonferenz München
1 Interaktionen
Deutschland
ESC Stefan Raab
ESC-Juror