Gedenken an Sinéad O'Connor (†56) in Dublin
Ihr früher Tod erschüttert viele Menschen weltweit. In Dublin erinnern Aktivisten und Fans an den politischen Mut und das Engagement von Sinéad O'Connor (†56).
Das Wichtigste in Kürze
- Aktivisten und Fans gedenken in Dublin der Sängerin Sinéad O'Connor (†56).
- Eine Ex-Abgeordnete würdigte O'Connor als begnadete Sängerin und mutige Aktivistin.
- Die Musikerin hatte in den 90ern den Missbrauch durch Geistliche angeprangert.
Vier Tage nach der Nachricht von deren Tod haben in Dublin Dutzende Fans der irischen Popsängerin Sinéad O’Connor gedacht.
Gemeinsam sangen sie auf dem zentralen Barnardo Square ihren grössten Hit, den von Prince geschriebenen Song «Nothing Compares 2 U». Aufgerufen zu der Gedenkveranstaltung hatte die sozialistisch-feministische Organisation Rosa. Die frühere irische Parlamentsabgeordnete Ruth Coppinger würdigte O'Connor in einer Ansprache als begnadete Sängerin und mutige Aktivistin. Sie habe sich gegen jede Form von Unterdrückung und Ausbeutung gewandt.
«Armut, Krieg, institutioneller und zwischenmenschlicher Missbrauch, Frauenfeindlichkeit, Rassismus, Homofeindlichkeit, Transfeindlichkeit. Sinéad hat auf sie alle hingewiesen und wurde dafür verteufelt», sagte Coppinger.
Dabei sei sie keineswegs furchtlos gewesen. «Sie hat die Furcht gespürt, aber tat es trotzdem. Das ist die wahre Definition von Mut», so Coppinger der Nachrichtenagentur PA zufolge.
O'Connor hatte im noch erzkatholischen Irland der 90er Jahre den Missbrauch durch Geistliche angeprangert und war deswegen angefeindet worden.
Todesursache noch unbekannt
Die Sängerin war am Mittwoch mit 56 Jahren tot in ihrer Wohnung in London gefunden worden, wie Scotland Yard mitteilte. Über die genauen Todesumstände wurden keine Angaben gemacht. Die aus Dublin stammende O'Connor war erst vor kurzem wieder nach London zurückgekehrt. Zuvor hatte sie der britischen Hauptstadt für lange Zeit den Rücken gekehrt.
Im Sitz des Bürgermeisters von Dublin, Mansion House, lag ein Kondolenzbuch für O’Connor aus, in dem sich Menschen eintragen konnten. Ob, wann und wo eine Trauerfeier oder Beisetzung geplant ist, blieb zunächst unklar.