«Gelobt sei Gott» - über katholische Missbrauchsopfer
Mehrere Jungen wurden vom Priester Bernard Preynat missbraucht. «Gelobt sei Gott» zeigt, wie die Opfer im Erwachsenenalter mit ihrem Schicksal umgehen.
Das Wichtigste in Kürze
- Seit Jahren erschüttert ein Missbrauchsskandal um den inzwischen verurteilten Priester Bernard Preynat die katholische Kirche in Frankreich.
Der französische Star-Regisseur François Ozon hat sich mit seinem preisgekröntem Berlinale-Film «Gelobt sei Gott» («Grâce à Dieu») vor allem die Perspektive der Opfer vorgenommen.
Anhand der Schicksale von Alexandre (Melvil Poupaud), François (Denis Ménochet) und Emmanuel (Swann Arlaud) erzählt er, wie unterschiedlich seine männlichen Protagonisten mit ihrem seit Jahrzehnten realen Schicksal umgehen, auch wie sie teils körperlich daran brechen. Während Ozon die Dreharbeiten noch vor der im erzkonservativen Lyon sehr mächtigen Kirche verstecken musste, hat die Wirklichkeit den Film inzwischen überholt.
Ein Kirchengericht entliess Preynat wegen sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen aus dem Klerikerstand. Sein vorgesetzter Kardinal Philippe Barbarin, mächtiger Erzbischof von Lyon, wurde wegen Vertuschung von Missbrauchsvorwürfen zu sechs Monaten Gefängnis auf Bewährung verurteilt - bisher nicht rechtskräftig.
- Gelobt sei Gott, Frankreich 2019, 137 Min., von François Ozon, mit Melvil Poupaud, Denis Ménochet, Swann Arlaud.