Imamoglu: Vom Hoffnungsträger zum Verhafteten
Der türkische Oppositionsführer Imamoglu wurde verhaftet. Der aufstrebende Oppositionspolitiker galt als aussichtsreicher Herausforderer von Präsident Erdogan.

Ekrem Imamoglu wurde 1970 in Trabzon geboren und absolvierte sein Studium an der Universität Istanbul. Wie «B40 Network» berichtet, engagierte er sich schon früh in verschiedenen Sportvereinen und trat 1992 in die Politik ein.
Seine politische Karriere begann 2014 als Bürgermeister von Beylikdüzü, einem Istanbuler Stadtteil. Dort setzte er zahlreiche Projekte um, die das Erscheinungsbild des Bezirks veränderten.
Seine Erfolge machten ihn laut «IETT» zum Kandidaten für das Amt des Bürgermeisters von ganz Istanbul.
Imamoglu als Istanbuler Bürgermeister
2019 gewann Imamoglu die Bürgermeisterwahl in Istanbul mit knappem Vorsprung. Die Wahl wurde jedoch annulliert und wiederholt – er siegte mit deutlichem Abstand.
Im Jahr 2024 wurde Imamoglu mit grosser Mehrheit als Bürgermeister wiedergewählt. Seine Popularität machte ihn zum potenziellen Präsidentschaftskandidaten für die Wahl 2028.
Verhaftung und Vorwürfe
Am Mittwoch, dem 19. März 2025, wurde Imamoglu verhaftet. Laut «ZDF» wird ihm die Mitgliedschaft in einer kriminellen Organisation und Korruption vorgeworfen.
Die Verhaftung erfolgte nach einer Razzia in seinem Haus.

Imamoglu selbst sprach von einer «Tyrannei» und veröffentlichte ein Video auf der Plattform X kurz vor seiner Verhaftung, so «Stern». Wie «FAZ» berichtet, ordneten die Behörden zudem eine viertägige Demonstrations- und Versammlungssperre an.
Politische Konsequenzen
Die Verhaftung Imamoglus hat weitreichende politische Folgen. Laut «Bild» könnte er von einer Kandidatur bei der nächsten Präsidentschaftswahl ausgeschlossen werden.
Zuvor hatte die Universität Istanbul ihm bereits seinen Abschluss aberkannt. Die Opposition sieht in der Verhaftung einen Angriff auf die Demokratie.
Der CHP-Vorsitzende Özgür Özel bezeichnete die Aktion als Putschversuch und rief zur Teilnahme an der parteiinternen Kandidatenwahl auf.
Experten sehen in der Verhaftung einen Versuch, einen starken Oppositionskandidaten auszuschalten. Die weiteren Entwicklungen werden mit Spannung erwartet.