James Bond wird 60: Zeit für eine Superschurkin?
James Bond und die Frauen – seit nun 60 Jahren eine turbulente Hassliebe. Doch wie wäre es mit einer Frau als Gegenspielerin? Potenzielle Kandidatinnen gäbe es.
Das Wichtigste in Kürze
- Heute Dienstag feiert die Film-Reihe des berühmten Doppelnull-Agenten 60 Jahre.
- Mit dem Ende der Craig-Ära von James Bond steht frischer Wind für die Reihe an.
- So gäbe es auch Potenzial für eine Bond-Schurkin anstelle eines Bond-Girls.
Am 5. Oktober 1962 begann mit «James Bond – 007 jagt Dr. No» eine beispiellose Erfolgsgeschichte. Ob Sean Connery (1930-2020), George Lazenby (83), Roger Moore (1927-2017), Timothy Dalton (76), Pierce Brosnan (69) oder zuletzt Daniel Craig (54): Über einen Femme-Fatale-Mangel in ihren jeweiligen Leinwand-Geheimaufträgen durfte sich keiner der bisherigen Bond-Darsteller beschweren.
Doch so denkwürdig etwa Grace Jones (74) als May Day («Im Angesicht des Todes»), Famke Janssen (57) als Xenia Onatopp («GoldenEye») oder Lotte Lenya (1898-1981) als Rosa Klebb («Liebesgrüsse aus Moskau») auch gewesen sind – an die Spitze des 007-Schurkentums hat es in 25 Filmen noch keine von ihnen geschafft.
Bislang galt es am Ende eines jeden «Bond»-Films stets einen grössenwahnsinnigen Mann aus dem Weg zu räumen. Der erhielt zwar mal mehr und mal weniger tatkräftige Unterstützung einer weiblichen Handlangerin. Zumeist konnte 007 sie aber mit seiner Lizenz zum Verführen doch noch von der guten Sache überzeugen – oder sie auf halber Strecke beseitigen.
Aber warum sollte nicht eine Frau als die grosse Strippenzieherin den Weltuntergang herbeisehnen? An potenziellen Kandidatinnen würde es jedenfalls nicht scheitern: Eine Auswahl an Schauspielerinnen, die Bond sehenswert in den Martini spucken könnten.
Charlize Theron
Ein guter Bond-Gegenpol sollte einerseits theatralisch und «over the top» sein, andererseits sollte er auch glaubhaft manische Gefahr ausstrahlen. Für Charlize Theron (47) beides kein Problem: In der «Fast & Furious»-Reihe ist sie als diabolische Cipher wohl die einzige Person, die Vin Diesel (55) nicht in seiner Familie willkommen heissen würde. Im Drama «Monster» bewies sie dagegen, dass das Böse vielschichtig ist. Und ganz nebenbei: Seit «Mad Max: Fury Road» wissen wir alle, dass Theron auch physisch mit jedem 007 den Boden aufwischen könnte.
Tilda Swinton
Tilda Swinton (61) ist eine Schauspielerin, die allein durch ihre optische Verwandlungsfähigkeit eine herausragende Schurkin für einen «James Bond»-Film abgeben würde. Nicht falsch verstehen, auch schauspielerisch wäre sie perfekt für den Part geeignet. Ihr Bond-Bösewicht könnte einer der extravaganten und/oder elitären Sorte sein. Ähnlich, wie sie es schon im Sci-Fi-Film «Snowpiercer» grandios verkörpert hat.
Helena Bonham Carter
Unberechenbar, manisch und höchst durchtrieben – so könnte sich «Harry Potter»-Scheusal Helena Bonham Carter (56) gegen Bond erwehren. Sie wäre wohl eine dieser Figuren, die ohne mit der Wimper zu zucken auch die eigenen Gefolgsleute um die Ecke bringt, wenn diese einmal zu oft gegen Bond den Kürzeren gezogen haben. Etwa per Elektroschock-Stuhl wie in «Feuerball» – dazu eine weisse Katze auf dem Schoss!
Glenn Close
Glenn Close (75) durfte auf der Leinwand ebenfalls schon ihre herzlose Seite zeigen. Wer glaubhaft eine Figur verkörpern kann, die sich aus «101 Dalmatiner» ein Outfit schneidern will, dem kauft man auch die Sehnsucht nach der Apokalypse ab. Mit ihren 75 Jahren könnte Close die einflussreiche graue Eminenz darstellen, deren Misanthropie seit vielen Jahrzehnten reifen durfte. Die Drecksarbeit müssten selbstredend andere übernehmen, sie selbst macht sich die Hände nicht schmutzig.
Cate Blanchett
Cate Blanchett (53) ist in «Tag der Entscheidung» eine der Lichtblicke im zunehmend klamaukigen «Thor»-Franchise gewesen. Und das, obwohl sie als Hela abgrundtief böse daher kam und mal eben die Götterdämmerung heraufbeschwören wollte. Für Bond und somit ohne übernatürliche Kräfte würde man ihr spielend leicht das berechnende Mastermind abkaufen, das 007 immer einen Schritt voraus ist – bis zum Finale, versteht sich.
Lena Headey
Die meistgehasste Frau in ganz Westeros würde locker als Bonds Nemesis durchgehen. Als Cersei Lennister hat Lena Headey (49) in «Game of Thrones» ihr bestes Intrigenspiel an den Tag gelegt, geschickt ihre Gegner ausgespielt und schreckte auch vor Auftrags-Massenmord nicht zurück. Wie sie weite Teile ihrer Heimatstadt Königsmund und nebenbei Nebenbuhlerin Margaery Tyrell (Natalie Dormer, 40) per Wildfeuer in die Luft jagen liess, ist einer Bond-Schurkin mehr als würdig.
Rosamund Pike
Das Beste an Rosamund Pike (43): Sie hat schon in einem «Bond»-Film bewiesen, die augenscheinlich blonde Unschuld in Person mit düsterem Kern darstellen zu können. In «Stirb an einem anderen Tag» durfte sie allerdings nur als Sidekick-Doppelagentin mitwirken – eine ziemliche Verschwendung.
Wie gut sie darin ist, böse zu sein, stellte sie zudem schon in «Gone Girl» und «I Care a Lot» unter Beweis. Zeit für eine zweite Chance? Bei Bond stirbt man bekanntlich zweimal.
Diane Kruger
Eine besondere Tradition sollte auch bei einem weiblichen Bond-Gegner gewürdigt werden – ein Bösewicht made in Germany! Die perfekte Mischung hierfür würde Diane Kruger (46) darstellen. Als in Niedersachen geborene Schauspielerin müsste sie den etwaigen deutschen Akzent nicht vortäuschen. Als gestandener Hollywood-Star ist sie zudem selbstbewusst genug, jedem kommenden MI6-Agenten glaubhaft Paroli bieten zu können.