Janis Joplin verstarb vor 50 Jahren
Die Pop-Ikone Janis Joplin verstarb vor 50 Jahren an einer Überdosis. Damit wurde sie unfreiwillig Mitglied des berüchtigten «Club 27».
Das Wichtigste in Kürze
- Die US-Pop-Ikone Janis Joplin verstarb vor 50 Jahren.
- Durch ihren Drogentod reihte sie sich in den «Club 27» ein.
Ihre gewaltige Blues-Stimme und explosive Bühnen-Performance faszinieren bis heute. 50 Jahre nach dem Drogentod in einem Hotelzimmer ist Janis Joplin eine Pop-Ikone. Die US-Sängerin stiess für viele Frauen in der Rockmusik die Tür weit auf.
Der berüchtigte «Club 27»
Seit ihrem Tod vor 50 Jahren gehört Janis Joplin zu einem Club. Diesem wollte keines seiner Mitglieder beitreten: Es handelt sich um den berüchtigten «Club 27» der prominenten Exzess-Opfer des Rock'n'Roll.
Nicht nur wegen der Umstände ihres Heroin-Todes in einem Hotelzimmer in Hollywood ging die am 19. Januar 1943 in Port Arthur im US-Staat Texas geborene Blues- und Rocksängerin in die Musikgeschichte ein.
Joplin verfügte über eine drei Oktaven umspannende Orkanstimme. Ihr Gesang war nicht schön im herkömmlichen Sinne, aber unfassbar intensiv. «Sie war heiser und kreischte wie eine angeschossene Eule», sagte später ihr Weggefährte Nick Gravenites.
Janis Joplin als feministische Leitfigur
Hinzu kam gutes Timing: Joplin wurde bald nach ihrem Auftauchen in der Szene Kaliforniens Mitte der 1960er Jahre zu einer Ikone der Hippiekultur. Und wegen des auf und neben der Bühne zumindest ausgestellten Selbstbewusstseins geriet sie zu einer frühen feministischen Leitfigur.
Mit ihrer Bedeutung für den Mythos der popkulturell so einflussreichen Sixties-Gegenkultur stehe sie direkt hinter Bob Dylan. So urteilte später das US-Magazin «Rolling Stone».
Ein Rockkritiker des Magazins «Newsweek» beschrieb ihre Wirkung im Konzert unter der Überschrift «Rebirth of the Blues»: «Beim Monterey International Pop Music Festival 1967 sprengte ein Nitroglyzerin-Sprengstoff namens Janis Joplin die Welt des Rock. Durch den Gesang mit der gequälten Leidenschaft ist sie der erste weibliche Superstar des Rock geworden.»
Sie selbst erinnerte sich so daran: «Urplötzlich stellte mich jemand vor diese Rock'n'Roll-Band. Und ich entschied, dass es das für mich war, ich wollte nie etwas anderes machen.» Mit der Kozmic Blues Band spielte sie beim heute legendären Woodstock Festival 1969.
Album «Pearl» lange in den Charts
Die Autorin von «Janis: Little Girl Blue», Amy Berg, nennt das Ende «so tragisch. Sie hatte endlich eine Balance zwischen Kreativität und persönlichem Leben gefunden.» Denn 1970 habe die Musikerin ihre besten Songs aufgenommen und sich in einer stabilen Beziehung befunden.
Das Album «Pearl» erschien posthum im Februar 1971. Es führte lange die US-Charts an. Das Album wird in vielen Kritikerlisten bis heute als eine der besten Platten aller Zeiten geführt.
«Lieber zehn überglückliche, ausgelassene Jahre als 70 zu werden. Um in irgendeinem verdammten Sessel dem Fernseher zuzuschauen.» Dieses Zitat wird Joplin zugeschrieben.
Ihr letztes grosses Konzert spielte Joplin in Massachusetts vor 40'000 Fans – wenige Wochen vor ihrem Tod. Ihre Asche soll entlang der nordkalifornischen Pazifikküste verstreut worden sein. Auf den Einladungen zu ihrer Totenwache stand: «Drinks are on Pearl».