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Jubiläum: Erstes «The Beatles»-Album erschien vor 60 Jahren

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Grossbritannien,

Das allererste Album von «The Beatles» wurde vor genau 60 Jahren veröffentlicht. Die britische Popband aus Liverpool hat Musikgeschichte geschrieben.

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Paul McCartney und seine Bandkollegen von «The Beatles». (Archivbild) - Bang

Das Wichtigste in Kürze

  • Vor 60 Jahren feierten «The Beatles» die Veröffentlichung ihres ersten Albums.
  • Aller Anfang war schwer, auch den der britischen Band.
  • Im Laufe ihrer musikalischen Karriere haben sie Musikgeschichte geschrieben.

Vor 60 Jahren veröffentlichten «The Beatles» ihr erstes Album. Das Ergebnis wurde ein Meilenstein der Popkultur und der Musikgeschichte. Doch das brachte die Bandmitglieder an ihre absoluten Grenzen.

Als «The Beatles» am 10. Februar 1963 die Abbey Road Studios betraten, warteten keine kreischenden Fans vor dem Eingang. Es lauerten auch keine Fotografen. Damals hiessen diese Studios noch EMI Recording Studios.

Das Quartett hatte sich zwar schon als mitreissende Liveband in der Clubszene einen Namen gemacht. Mit der Single «Please Please Me» erschufen sie ihren ersten Nummer-Eins-Hit.

Aber Superstars waren die Musiker aus Liverpool noch nicht. Das sollte sich bald ändern. Ihr erstes Album war dafür wegweisend.

Die Entstehung eines Meilensteins

Es musste schnell gehen, weil die Plattenfirma EMI/Parlophone den grossen Erfolg der Single «Please Please Me» nutzen wollte. Morgens um 10 Uhr betraten John Lennon, Paul McCartney, George Harrison und Ringo Starr mit Produzent George Martin die Aufnahmestudios. Diese befanden sich im Norden von London.

Zwölf Stunden später war das Debüt mit 14 Liedern und einer Laufzeit von knapp 32 Minuten schon im Kasten. Um 22 Uhr galt damals eine Sperrstunde in den Studios. Dem Vernehmen nach nahm Martin nur noch kleine Nachbesserungen vor, bevor die Bänder eine gute Woche später fertiggestellt wurden.

«Love Me Do» und «Please Please Me» waren schon vorher aufgenommen.

Zusammen mit den jeweiligen B-Seiten «P.S. I Love You» und «Ask Me Why» wurden sie als Singles veröffentlicht. Von «Love Me Do» landete allerdings eine andere Version auf dem Album als auf der Single.

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«The Beatles» posieren für ein Foto. - keystone

Die anderen zehn Songs sind eine Mischung aus Eigenkompositionen und Coverversionen. Diese spielten John, Paul, George und Ringo live im selben Raum ein. Tonmeister Martin fing auf diese Weise die raue Energie und Spontaneität ihrer Live-Auftritte ein. Damit wollte er dem Album einen unpolierten Klang geben.

Keine leichte Zeit für «The Beatles»

Die Leistung der vier Musiker ist umso beeindruckender, wenn man weiss, dass sie sich gerade auf einer England-Tournee befanden. Diese beinhaltete 14 Konzerte.

Die britische Sängerin Helen Shapiro, damals erst 16 Jahre alt, war Headliner der Konzerte mit elf Künstlern. «The Beatles» standen zu diesem Zeitpunkt nur an vierter Stelle des Programms. Sie spielten Abend für Abend zwei Konzerte mit jeweils vier Liedern.

Beim Eintreffen in Abbey Road soll die Band erschöpft gewesen. George Martin hatte sogar anfangs Zweifel, ob sie die Aufnahmesessions überhaupt durchhalten würden.

Später berichtete John Lennon, dass er beim letzten Song «Twist And Shout» an seine Grenzen kam. Während der Aufnahmen war er gesundheitlich angeschlagen und musste Halstabletten lutschen. «Das hätte mich fast umgebracht», sagte er.

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CD-Cover aus dem Box-Set «Abbey Road» von «The Beatles». Vor 50 Jahren wurde das Album «Abbey Road» von den Beatles veröffentlicht. - Apple Corps Ltd/dpa

Beim Foto für das Albumcover blicken «The Beatles» über ein Geländer. Starfotograf Angus McBean nahm dieses Bild im damaligen EMI-Hauptquartier auf. Als die Plattenfirma in den 1990er Jahren innerhalb Londons umzog, wurde das berühmte Geländer mitgenommen.

Ursprünglich hatte Martin die Band im Londoner Zoo fotografieren lassen wollen. Aber die Zoo-Verantwortlichen lehnten eine Fotosession einer jungen, wilden Musikgruppe entschieden ab.

Ein voller Erfolg

Am 22. März 1963 stand «Please Please Me» erstmals in den britischen Plattenläden. In den USA wurde erst im Januar 1964 unter dem Titel «Introducing... The Beatles» eine um zwei Tracks gekürzte Version der LP veröffentlicht.

Bis «Please Please Me» in Deutschland in den Regalen stand, sollte ebenfalls fast ein Jahr vergehen. Am 6. Februar 1964 erschien das «The Beatles»-Debüt in der Bundesrepublik.

«Es war ein Stück Plastik. Und dieses Stück Plastik war wie Gold», wird Schlagzeuger Ringo Starr auf der 'The Beatles'-Website zitiert. «Man hätte seine Seele dafür verkauft, um auf dieser kleinen Schallplatte zu sein.»

Das Album wurde ein riesiger Erfolg und erreichte im Mai, sieben Wochen nach Veröffentlichung, die Spitze der britischen Hitparade. Dort blieb «Please Please Me» insgesamt 30 Wochen, bevor es vom zweiten Album «With The Beatles» verdrängt wurde.

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Die Popgruppe «The Beatles» von links, Paul McCartney, Ringo Starr, John Lennon und George Harrison, aufgenommen im November 1963. - Keystone

Mehr als ein Jahr hielt es sich in den Top 10. Das war ein überaus seltener Erfolg für das Debüt einer Band. Ausser ihnen erreichten dies auf der Insel nur Oasis mit «Definitely Maybe» im Jahr 1994. «The Beatles» halten mit 73 Wochen gegenüber den Gallagher-Brüdern mit 51 weiter die Bestmarke für ein Debütalbum.

Die Bedeutung der britischen Band

Die kulturelle Bedeutung von «Please Please Me» ist kaum zu überschätzen. Es erschien zu einer Zeit, in der sich die britische Gesellschaft im Umbruch befand. «The Beatles» verkörperten den jugendlichen Geist der «Swinging Sixties».

Der Grund dafür war ihre für damalige Verhältnisse wilden Frisuren, mit der rebellischen Art und mitreissenden Musik. Der Erfolg ihres Debüts trug dazu bei, eine neue Ära der Jugendkultur einzuleiten, deren Einfluss bis heute nachwirkt.

«Please Please Me» markierte in mehrfacher Hinsicht einen Wendepunkt für die Musikindustrie. Dass darauf mehrere Lieder enthalten waren, die Bandmitglieder – hier das Duo McCartney/Lennon – selbst geschrieben hatten, war seinerzeit unüblich.

Man kann es also als Geburtsstunde eigenständiger Rockbands sehen, die nicht von externen Songwritern abhängig sind. Zudem revolutionierten sie das Konzept des Musikalbums. Es wurde nicht mehr nur als Sammlung von Singles gesehen, sondern als zusammenhängendes künstlerisches Werk.

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«The Beatles» posieren für ein Foto. - Bang

Dass «The Beatles» 60 Jahre später als einflussreichste Pop- und Rockgruppe der Musikgeschichte gelten, war sicher nicht abzusehen. Aber beim New Musical Express (NME) ahnte man schon damals, dass die vier Musiker erfolgreich sein würden.

«Die Dinge kommen langsam in Bewegung für 'The Beatles'.» Das schrieb die einflussreiche britische Musikzeitung im März kurz vor der Veröffentlichung des Albums. «Es sieht nach einer rosigen Zukunft für die Band aus. Aber so wie man sie kennt, wird ihnen das nicht zu Kopf steigen.»

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