«Kant»: Maltas Beitrag zu vulgär für ESC?
Maltas Eurovision-Song «Kant» muss abgeändert werden. Die BBC legte aufgrund sprachlicher Ähnlichkeit zu einem englischen Schimpfwort Einspruch ein.

Gut zwei Monate vor seinem Beginn sorgt der Eurovision Song Contest 2025 in Basel bereits für Aufregung. Die britische Rundfunkanstalt BBC hat erfolgreich Einspruch gegen den maltesischen Beitrag «Kant» von Miriana Conte erhoben.
Laut «Focus» nehme die BBC Anstoss an der Nähe des maltesischen Wortes «Kant» zum englischen Schimpfwort «cunt». «Kant» bedeutet auf Maltesisch «singen», doch die BBC bestand auf eine Änderung des grösstenteils englischsprachigen Songs.
Malta-Sängerin ist enttäuscht
Sängerin Miriana Conte zeigt sich von der Entscheidung schockiert. Auf Instagram schreibt sie:
«Auch wenn ich schockiert und enttäuscht bin, verspreche ich euch: Die Show wird weitergehen.» «Focus» zitiert die Sängerin weiter: «Diese Diva kriegt man nicht klein!»

Conte hatte nach ihrem Sieg beim Vorentscheid im Februar noch verkündet, dass keine Textänderungen nötig seien. Nun muss sie ihren Song in kürzester Zeit überarbeiten, laut «TV Spielfilm» hat Malta bis Montag Zeit, den Text anzupassen.
Enger Rahmen für ESC-Songs
Die Regeln für Lieder beim ESC sind streng. Wie «Eurovision.de» erklärt, müssen die Beiträge Originale sein und dürfen keine Samples aus bereits erschienenen Liedern enthalten.
Die maximale Dauer beträgt drei Minuten, und die Sprache kann frei gewählt werden. Weiterhin müssen alle Songs live auf der Bühne vorgetragen werden, Playback ist nicht erlaubt.
Die Verwendung von Auto-Tune oder anderen Stimmverzerrern ist ebenfalls untersagt. Zudem dürfen maximal sechs Personen pro Beitrag auf der Bühne stehen.
Ärger um estnischen Beitrag
Einsprüche gegen ESC-Beiträge sind nicht ungewöhnlich, wie der «Stern» berichtet. So musste 2024 Israel seinen Songtext geringfügig ändern, da eine Zeile als politische Anspielung interpretiert wurde.

In diesem Jahr sorgt auch der estnische Beitrag «Espresso Macchiato» für Kontroversen. Rapper Tommy Cash spielt mit italienischen Klischees, was in Italien auf teils heftige Kritik stösst.
Wer entscheidet über Songs?
Bei strittigen Songs entscheidet die European Broadcasting Union (EBU) als Veranstalter des ESC. Der in Genf ansässige Verband vereint mit Sitz in Genf derzeit 73 Rundfunkanstalten aus 56 Ländern unter seinem Dach.
Die Organisation setzt Fristen für Änderungen, überwacht die Einhaltung der Regeln und achtet besonders auf die politische Neutralität der Beiträge. Texte, Ansprachen und Gesten politischer Natur sind verboten.
Die Entscheidungen der EBU sind bindend für alle Teilnehmer. Bei Nichteinhaltung der Regeln oder Fristen droht im schlimmsten Fall eine Disqualifikation.