Klaas Heufer-Umlauf gehört zu den bekanntesten Menschen im deutschen Fernsehen. Doch auch er spürt Quotendruck. Im Interview der Deutschen Presse-Agentur erklärt er, was Kai Pflaume damit zu tun hat.
Klaas Heufer-Umlauf
Klaas Heufer-Umlauf muss gegen Fake-Vorwürfe kämpfen. - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Klaas Heufer-Umlauf (36) ist vor allem als Moderator bekannt und für Nonsens mit Joko Winterscheidt.
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Jetzt wagt er etwas Neues: In der Comedy-Serie «Check Check» über Security-Mitarbeiter an einem Provinzflughafen spielt er die Hauptrolle. Ausserdem hat er sie produziert.

Am 21. Oktober startet «Check Check» beim Streaming-Anbieter Joyn, erst im kommenden Jahr soll sie dann im Fernsehen bei ProSieben ausgestrahlt werden. Für Umlauf bedeutet das vor allem Zeit zum Durchatmen, wie er im Interview der Deutschen Presse-Agentur sagt.

Frage: Sie sind ja im fiktionalen Genre nicht so wirklich zu Hause. Haben Sie Schauspielunterricht genommen?

Antwort: Ich denke mir ja keine Rolle aus, die für mich unmöglich darzustellen ist. Das ist mein grosser Vorteil, dass ich die ja selbst mitentscheiden konnte. Und deswegen muss ich, glaube ich, keinen Schauspielunterricht nehmen. Ausserdem denke ich, dass ich dafür auch zu alt bin.

Frage: Ihre Serie läuft erst gestreamt bei Joyn und danach bei ProSieben. Von welchem Vertriebsweg versprechen Sie sich mehr?

Antwort: Beim Streaming finde ich es total spannend, dass es erstmal so nebulös ist, wie und ob das geschaut wird. Normalerweise kriege ich morgens um halb neun die Quote und weiss dann, was der Tag gebracht hat. Aber bei diesen Klicks kann man sagen: Das läuft ab dem 21. Oktober und dann warten wir bis Weihnachten und gucken dann mal. Das finde ich so interessant, dass ich jetzt nicht zuhause sitze und denken muss: Hoffentlich ist Scheiss-Wetter und Kai Pflaume sendet nichts dagegen.

Frage: Setzt Sie die Quote wirklich noch so unter Druck?

Antwort: Ja, klar. Ich bin ja nie ein todsicherer Quotenbringer gewesen. Bei mir ist das immer eine Achterbahnfahrt. Meistens gut, aber eben auch nicht immer. Ich hab' es nur bislang immer irgendwie geschafft, diesen Fakt mit einer gewissen Lautstärke zu übertönen. Aber es gibt Leute, die vielleicht nicht so doll auffallen, aber wesentlich stabilere Quoten einfahren. Ich muss immer ein bisschen Theater drumherum machen.

Frage: Wenn Sie inzwischen soviel allein machen, wird es dann leichter oder schwieriger, wieder mit Joko zusammen zu arbeiten?

Antwort: Ich glaube, wir haben rechtzeitig dafür gesorgt, dass wir in eine neue Phase kommen und das gemeinsame Arbeiten damit erhalten - auch für den Zuschauer. Wir haben ja eine sehr laute Kommunikation. Sie ist ein bisschen nervig, und wenn man das zu penetrant macht, dann stört es auch die Zuschauer irgendwann.

Frage: Sie machen sich politisch inzwischen sehr stark, setzten sich zusammen mit Joko für Flüchtlinge und die Seenotrettung ein. Wie hat sich Ihr Publikum dadurch verändert?

Antwort: Es kann schon sein, dass jetzt weniger Arschlöcher zugucken. Wir haben ja mehrmals gesagt, dass die nicht mehr gucken sollen. Ich hoffe, sie halten sich dran. Ich kann niemandem verbieten, meine Sendung zu gucken. Aber jemand, der Seenotrettung infrage stellt oder rassistische Parteien unterstützt oder selber rassistisch denkt und Diskriminierung okay findet - das sind alles Leute, die ich nicht haben will. Die sollen was Anderes gucken.

ZUR PERSON: Klaas Heufer-Umlauf (36) wurde im niedersächsischen Oldenburg geboren. Er ist gelernter Friseur, stand aber schon als Jugendlicher im Staatstheater auf der Bühne. Nach dem Zivildienst moderierte er beim Musiksender VIVA. Ab 2009 war er im Duo mit Joko Winterscheidt zu sehen, bekannt wurden die beiden bei ProSieben vor allem durch Shows wie «Das Duell um die Welt» oder «Circus HalliGalli».

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