Kritik an «Bridgerton»: Romantisiert Staffel zwei den Kolonialismus?
Auch die zweite Staffel von «Bridgerton» erfreut sich grosser Beliebtheit. Doch es gibt auch zahlreiche kritische Stimmen bezüglich der kulturellen Darstellung.
Das Wichtigste in Kürze
- Die zweite Staffel von «Bridgerton» sorgt für Jubel und Trubel.
- Mehrere Stimmen äussern sich kritisch gegenüber der Darstellung der indischen Kultur.
Die erste Staffel «Bridgerton» ist binnen kürzester Zeit zu einem der grössten Hits auf Netflix geworden. Und auch Staffel zwei, die Ende März ihre Premiere beim Streamingdienst feierte, findet riesigen Anklang. Allerdings mehren sich inzwischen auch kritische Stimmen, die an der Handlung der neuen Folgen einiges auszusetzen haben. Der ausschlaggebende Punkt für den Unmut sei die Storyline der indischen Familie Sharma.
Sie zieht in den 1820ern von Bombay nach London, um dort einen Mann für die junge Edwina zu finden. Diese wird von der 25-jährigen Charithra Chandran gespielt.
Watching Bridgerton Season 2 and why do they insist on bastardising Indian culture? I speak 'Hindustani'?! What the actual fuck!
— Karishma ✨ (@TheSoothsayer_) March 25, 2022
So äussern sich auf Twitter zahlreiche kritische Stimmen. Und auch in einem Beitrag von Journalistin Dhvani Solani in «Vice India» heisst es: Das heikle Thema der britischen Kolonialpolitik sei «komplett übergangen» und werde damit stark romantisiert dargestellt.
«Für ein Land, das von der Kolonialherrschaft verwüstet wurde, erscheint es beinahe wie ein Witz-. Unsere koloniale Vergangenheit wird einfach so übertüncht.» Die fehlende Darstellung «unserer Traumata und Geschichte ist ein wenig schmerzhaft», so Solani weiter.
Nachname wird angeblich falsch ausgesprochen
Ihr sei zwar klar, dass «Bridgerton» als Eskapismus angedacht ist und bewusst keinen grossen Wert auf historische Genauigkeit lege. Mehr Mühe hätten sich die Macher aber dennoch geben können.
Allein der Nachname Sharma werde konsequent falsch ausgesprochen, wie auch viele Twitter-User schon bemängelten. Auch die unterschiedlichen Gepflogenheiten, Namen und Vokabeln aus Nord-, Süd-, West- und Ostindien mische die Serie komplett durcheinander.