Langer Streit um Erbe von Bauhaus-Künstler Schlemmer beendet

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Deutschland,

Seit über 20 Jahren streiten sich die Enkel von Oskar Schlemmer um Rechte am Nachlass seiner Witwe – nun gibt es einen Gerichtserfolg.

Oskar Schlemmer
Nach Jahrzehnten Erbschaftsstreitigkeiten haben sich zwei Erben des Bauhaus-Künstlers Oskar Schlemmer auf eine Aufteilung des Nachlasses geeinigt. (Archivbild) - picture alliance / dpa

Der jahrelange Rechtsstreit um das Erbe des Stuttgarter Bauhaus-Künstlers Oskar Schlemmer (1888-1943) ist nach Angaben eines Gerichts beigelegt. Die um den millionenschweren Nachlass streitenden Enkel haben einen Vergleich abgeschlossen, wie das Oberlandesgericht (OLG) in Stuttgart mitteilte. Der Vergleich regelt laut Gericht, wie Hunderte Einzelstücke aus dem Nachlass der Witwe Schlemmers auf die Parteien verteilt werden. Teil der Vereinbarung seien auch Schenkungen an ein Museum.

Durch die Einigung werde eine Versteigerung betroffener Kunstwerke verhindert, hiess es weiter. Weitere Details wurden nicht genannt. Über den Nachlass des 1943 verstorbenen Oskar Schlemmer wird seit mehr als 20 Jahren auch vor Gericht gestritten.

Der gebürtige Stuttgarter gilt als einer der vielseitigsten Künstler des 20. Jahrhunderts. Er arbeitete nicht nur als Maler und Bildhauer, sondern auch als Bühnengestalter. Bekannt war er vor allem für seine stereometrischen Figuren und seine Bühnenbilder während der Bauhaus-Zeit Anfang des 20. Jahrhunderts. Nach seinem Tod 1943 hatte seine 1987 gestorbene Witwe Tut sich intensiv um das Erbe gekümmert.

Gericht entscheidet nach gescheiterten Prozessen und Mediationsverfahren

Im Streit ging es laut Gericht um ihren Nachlass. Beide Enkel nehmen für sich in Anspruch, das Erbe ihres Grossvaters bewahren zu wollen. Mehrere Prozesse und ein Mediationsverfahren waren zuvor gescheitert.

Im Juni hatte das Landgericht Stuttgart entschieden, dass ein Enkel Schlemmers einen Grossteil der Werke – rund 1000 Stück – an eine andere Enkelin zur Versteigerung freigeben müsse. Diese hatte in dem Nachlassstreit die Herausgabe von etwa 1600 Einzelstücken verlangt. Der Streitwert wurde mit 38 Millionen Euro beziffert. Beide Parteien hatten gegen das Urteil Berufung beim OLG eingelegt.

Nach intensiven Gesprächen in den Räumen des Stuttgart Commercial Court – einer Art Standort für Wirtschaftsstreitfälle – sei es gelungen, die Auseinandersetzung einvernehmlich zu beenden, teilte das OLG mit.

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