Mailänder Fashion Week: Bei Fendi läuft es rund
Die Zeiten änden sich, auch bei der Mailänder Fashion Week. Hier müssen Models nicht mehr unbedingt superschlank sein.
Das Wichtigste in Kürze
- Kurven sind «in».
Fendi brach am Donnerstagabend mit der Tradition, ausschliesslich sehr schlanke Frauen über den Laufsteg zu schicken - und integrierte zwei Models aus der Kategorie «plus size» in die Show auf der Mailänder Fashion Week mit den Trends für die Saison Herbst/Winter 2020/21.
«Ich entspreche selbst nicht dem Idealbild. Und so war es eine Art Befreiung für mich, meine Mode an unterschiedlichen Frauentypen zeigen zu können», sagte Silvia Venturini Fendi dem Online-Portal «vogue.com». Neben den beiden kurvigen Models Paloma Elsesser und Jill Kortleve hatte die Designerin zudem mehrere Über-40-Jährige engagiert.
Kurven prägten auch die Kollektion, deren auffälligstes Merkmal die oft sehr voluminösen Ärmel sind. Subtiler wirken die zum Beispiel in ein Kaschmirkleid eingearbeiteten Korsagen-Elemente. Leder und vor allem Pelz spielen bei dem römischen Modehaus traditionell eine grosse Rolle. Im Abendthema dominieren Schwarz, Transparenz und Leichtigkeit. Es war die zweite Kollektion, die Silvia Venturini Fendi ohne Karl Lagerfeld entworfen hat.
Der langjährige Kreativdirektor des Labels war im Februar 2019 verstorben. Und Lagerfeld hatte sich 2013 in einem Interview sehr abfällig über kurvige Models geäussert. Was hätte er nun zu ihren Auftritten heute gesagt? «Die Zeiten ändern sich. Und er war immer bereit, seine Meinung zu überdenken», so Silvia Venturini Fendi im amerikanischen Branchenportal «WWD».